Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 1,0, FernUniversität Hagen, 39 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Jedem wissenschaftlichem Schreiben geht das Denken voraus. Denken ist subjektiv, und jedem Subjekt ist eine Philosophie zu Eigen. Jedes Schreiben birgt somit die Philosophie des Autors in sich, gleichgültig, ob er sie explizit formuliert, oder sie nur durch die niedergeschriebenen Fakten durchscheint. Diese Arbeit wird die philosophischen Implikationen zweier Ökonomen herausarbeiten, von denen jeder auf seine Weise im Zentrum einer bestimmten wirtschaftswissenschaftlichen Ideologie stehen. Der Reiz der Auseinandersetzung der beiden nährt sich vordergründig daraus, dass sie sich familiär sehr nahe stehen. David ist der Sohn von Milton Friedman. Wird Milton Friedman als Wirtschafts- Nobelpreisträger und Berater marktliberaler Regierender schon von linken und sozialistischen Wortführern für vermeintliche Ungerechtigkeiten wirtschaftlicher Entwicklung als Galionsfigur eines menschenverachtenden Kapitalismus verantwortlich gemacht, ist die ökonomische Theorie seines Sohnes - wenn auch nicht annähernd gleich bekannt - noch weit darüber hinaus gehend. Was an dieser Feststellung Ursache und was Wirkung ist, ist nicht klar auszumachen. Denn in den Augen der meisten - Ökonomen oder Intellektuelle - wird schon die oberflächliche Betrachtung der Grundkonzeption des Sohnes zur Ablehnung einer näheren Auseinandersetzung führen. Sie benehmen sich damit allerdings der Beschäftigung mit einer Philosophie, die erst durch ihre Radikalität Konsistenz erlangt. Erst von diesem radikalen Standpunkt aus jedoch kann sie Wirkung auf gegenwärtige Fragen der Wirtschaftsphilosophie ausüben. Ziel der Arbeit ist die Gegenüberstellung eines konsequenten Liberalismus - der des Vaters, mit einem extremen Liberalismus - dem des Sohnes. Es wird zu erörtern sein, worauf sich die jeweiligen Ansichten gründen. Zunächst muss dazu die Grundlage des väterlichen Denkens erarbeitet werden (Abschnitt 3), um davon ausgehend darstellen zu können, was dem Sohn daran nicht weit genug gehend erscheint (Abschnitt 4).Beide Autoren sind Ökonomen, d. h. nach ihrem eigenen Selbstverständnis, dass sie ihre Konzeptionen ausdrücklich nicht als Beitrag zur Philosophie verstanden sehen wollen. David Friedman beruft sich beispielsweise im I immer wieder auf den fehlenden moralphilosophischen Anspruch seines Schreibens an Stellen, an denen eben gerade mit philosophischen Ansätzen die Konsistenz der Argumentation zu hinterfragen ist.