Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,3, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Innenpolitik und vergleichende Regierungslehre), Veranstaltung: Zentrale Fragen des politischen Systems der Europäischen Union, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Seminararbeit mit dem Thema: Die Entwicklungspolitik der Europäischen Union unter Perspektive von Good Governance behandelt ein Politikfeld innerhalb der Europäischen Union, welches in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat und sich in einer fortwährenden Weiterentwicklung befindet. Einleitend soll eine kurze Abhandlung über die Geschichte der Entwicklungspolitik der Europäischen Union in die Thematik einführen. Darauf aufbauend wird in einem weiteren Abschnitt auf die Veränderung in der Entwicklungspolitik der Union eingegangen. Hierbei soll vor dem Hintergrund der veränderten Rolle der EU als internationaler politischer Akteur nach dem Ende des Kalten Krieges auch die Veränderung in der Entwicklungspolitik dargestellt werden. Als zentraler Ansatzpunkt dient hierbei die Veränderung der EU- Entwicklungszusammenarbeit unter den Gesichtspunkten der guten Regierungsführung (Good Governance). Nachdem in einem weiteren Schritt eine Definition des Begriffs Good Governance entwickelt werden soll, wird im Hauptteil der Arbeit das Good Governance- Modell der EU einer kritischen Betrachtung unterworfen. Dazu wird im Wesentlichen auf die Theorie der Funktionsvoraussetzungen von Demokratie nach Seymour Martin Lipset eingegangen. Es soll verdeutlicht werden, dass die Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union nach Good Governance- Kriterien auch auf die Theorie von Lipset anwendbar ist, dessen Kernaussage die Etablierung der Demokratie durch wirtschaftlichen Fortschritt ist. Dazu werden Kriterien der Funktionsvoraussetzungen von Demokratie nach Lipset auf ihre Komptabilität mit den Richtlinien der EU zur Vergabe von Hilfsmitteln untersucht. Der Schwerpunkt liegt hierbei in der Fragestellung, in wie fern die Kriterien zur Vergabe von Hilfsmitteln der EU an Empfängerländern die wirtschaftlichen Prämissen zur Demokratieetablierung Lipsets fördern oder behindern können. Abschließend soll die Arbeit vor dem Hintergrund einer kurzen Ausführung zu normativen Aspekten der EU- Entwicklungspolitik und ihrer Beziehung zu Empfängerstaaten vor dem Hintergrund der Prämissen von Good Governance beleuchtet werden. Hier stehen vor allen Dingen Überlegungen im Vordergrund, in wie fern die Good Governance- Kriterien und die verbundene politische Konditionalität von Hilfsmitteln Probleme innerhalb der Empfängerländer aufwerfen können.