Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Regensburg (Germanistik, Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Text-Bild-Konzeptionen, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Thematischer Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit soll das Verhältnis von Photographie und Literatur in ausgewählten Texten des Pop-Literaten Rolf Dieter Brinkmann sein. Dabei sollen Untersuchungen über die bei Brinkmann betriebene Intermedialität in Verbindung gesetzt werden mit konkreten Textbeispielen, an denen die Beziehung von literarischer Umsetzung basierend auf photographischen Elementen zu ihrer intermedialen Funktion ermessen werden soll. Die Orientierung erfolgt dabei nach chronologischen Gesichtspunkten, die angesprochenen Brinkmann¿schen Werke werden nach den Jahren ihres Entstehens interpretiert. Thematische, funktionelle und technische Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede sollen dabei in einen Bezug zueinander gesetzt werden. Die verschiedenen Weisen, in denen Brinkmann Photographie und Literatur miteinander verknüpft, sollen deutlich werden, ebenso wie Brinkmanns komplexer Wandel im Laufe der Zeit, der den Umgang mit dieser Thematik betrifft. Am Ende sollen auch die Tagebücher Erwähnung finden, sowohl in der Analyse einzelner Seiten auch in der Gesamtkonzeption des Werkes. Montage-und Collagetechniken, mit denen Brinkmann arbeitet, sind ebenso nicht außer Acht zu lassen wie das verwendete Material, dessen ursprüngliche Funktion bzw. dessen Kontext und die Funktion, welches es nun in Brinkmanns Tagebüchern übernimmt. II. Das Gedicht Photographie im Kontext einer Photobeschreibung Brinkmann verdeutlicht seine poetischen Idealvorstellungen im Motiv des Snap-shot, dem er sich in seinen Gedichten immer wieder annähert, andererseits variiert oder durchbricht er es. Den Werken liegt eine Form der Wahrnehmung zugrunde, die sich oft genug aus den Bereichen der Photographie, der filmischen Darstellung oder der Popmusik herausbildet. Das hat zur Folge, dass sich Brinkmanns Gedichte im schmalen Grenzbereich zwischen der herkömmlichen lyrischen Form und der modernen Kultur der Massen bewegen. Explizit ausgedrückt bedeutet das, dass sie weder der einen noch der anderen Form angehören bzw. dass sie mitunter Merkmale beider Formen aufweisen. Brinkmann führt damit einen Angriff auf die Eigenständigkeit der Kunst, im Mittelpunkt seiner Kritik steht das Verhältnis von traditionellem Kunstverständnis und den Ausgeburten der Massenkultur.