Als am einundzwanzigsten Mai 1998 Suharto von seinem Posten als Präsident der Republik Indonesiens zurücktrat, ging damit seine mehr als dreißigjährige Herrschaft zu Ende. Noch am zehnten März des selben Jahres war er zum siebten Mal in Folge im Präsidentenamt bestätigt worden. Mit ihm fiel auch das autoritäre System der Orde Baru und in Indonesien setzte ein Prozess der demokratischen Transition ein. Doch noch immer wirken in Indonesien Kräfte, die Teil des herrschenden Regimes bzw. des politischen Systems der Neuen Ordnung gewesen waren. Mit einem Teil dieser Kräfte soll sich vorliegende Arbeit beschäftigen; hier sollen Golkar und die ehemaligen Blockparteien, beziehungsweise ihre Nachfolgeorganisationen, im Zentrum des Interesses stehen. Welche Positionen nahmen die vermeintliche Opposition und Golkar im autoritären Systems Suhartos ein? Welche Rolle spielten und spielen diese Parteien im Parteiensystem und dabei im besonderen im Transitionsprozess, in dem sich Indonesien befindet?Um sich einer Auflösung dieser Fragen anzunähern, wird versucht werden im zweiten Kapitel dieser Arbeit die grundlegende Theorie und Methodologie vorzustellen, um dann im dritten Teil auf die politischen Parteien und das Parteiensystem Indonesiens vor und nach der Ära Suhartos einzugehen. Dabei kann die Darstellung nur in groben Zügen erfolgen, da der zu beschreibende Zeitraum vergleichsweise lang ist. Im vierten Kapitel werden dann die vorhergehenden Kapitel zusammengeführt, um die Funktion und Stellung der Parteien im Parteiensystem und im Demokratisierungsprozess Indonesiens darzustellen. In einem Fazit soll dann abschließend ein Ausblick versucht werden. Zu der Verdeutlichung der Sachverhalte und der Argumentation werden in einem Anhang verschiedene Schaubilder aufgeführt, auf die in den jeweiligen Textstellen durch Fußnoten verwiesen werden wird. Dabei bauen die Schaubilder, mit Ausnahme von Schaubild 1 auf den Wahlergebnissen der Wahlen 1999 auf.Viele der maßgeblichen Ereignisse, die zum Ende der Orde Baru führten, liegen noch nicht lange zurück; der Prozess der Transformation ist noch nicht abgeschlossen, viele Entwicklungen sind weiterhin aktuell. So ist die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen auf diesem Gebiet noch weitgehend gering; aus diesem Grund wird sich die Arbeit auf die Entwicklungen bis zu und inklusive der Wahlen 1999 beschränken.[...]