Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,0, Universität Mannheim, Veranstaltung: Stadtökonomie, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Club der wachsenden Gemeinden wird kleiner und kleiner werden. 1 Diese Einschätzung von Heinrich Mäding zeigt, dass eine Analyse der Konsequenzen von schrumpfenden Städten nötig ist. Die Bearbeitung dieses Themas ist von besonderer Aktualität, da dieses Phänomen in massiver Weise seit den Pestwellen des 14. Jahrhunderts und den verheerenden Bevölkerungsverlusten im 30jährigen Krieg in Mitteleuropa nicht mehr so akut war wie es heutzutage in Ostdeutschland ist. Am stärksten betroffen waren dabei in den letzten Jahren Städte in der Größenordnung von 100.000-200.000 Einwohnern mit einer monostrukturellen Wirtschaft. Gera, Rostock, Halle und Schwerin verloren im Zeitraum von 1990 bis 2005 über 20% ihrer Einwohner. Man kann jedoch nicht pauschal für alle ostdeutschen Städte eine Stadtschrumpfung feststellen. Regionen wie das obere Elbtal oder das Osterzgebirge weisen durchaus positive Tendenzen auf. 3 Für die Verlierer-Regionen ist dies jedoch umso dramatischer, weil es gerade im Osten Deutschlands nicht nur eine Konkurrenz zwischen Städten um kaufkräftige und gut ausgebildete Einwohner gibt, sondern auch um Fördermittel. Falls vom Gießkannenprinzip abgegangen wird und zunehmend Regionen wie Dessau, Dresden, Halle, Leipzig gefördert werden, bleiben dementsprechend weniger Mittel für die restlichen Städte des Ostens übrig. Unter Depopularisierung von Städten versteht man das Sinken der Bevölkerungszahl innerhalb der politischen Grenzen einer Stadt. Aus statischer Sicht zählt jeder Einwohner zur Bevölkerung einer Stadt, der dort seinen ersten Wohnsitz gemeldet hat. Bewusst habe ich es vermieden, die Arbeit unter den Titel Schrumpfende Städte zu stellen; denn in der Literatur umfasst dies mehr als nur eine Abnahme der Bevölkerung. Es soll eine Konzentration auf die ökonomischen Wirkungen einer schrumpfenden Bevölkerung auf eine Stadt erfolgen. Dabei ist es bisher umstritten, ob diese a priori als negativ bezeichnet werden können. 4 Diese Arbeit wird den Standpunkt vertreten, dass in der Summe negative ökonomische Konsequenzen zu erwarten sind. Auf Handlungsempfehlungen wird dabei weitestgehend verzichtet, um den Rahmen dieser Hausarbeit nicht zu sprengen. [...]