Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Biologie - Zoologie, Note: 1,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 35 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ameisen sind eine wichtige Gruppe bodenlebender Arthropoden mit beachtenswerterBedeutung als Insektenvertilger und Verbreiter von Pflanzensamen. Im Rahmen desProjektes Stadtlandschaftsentwicklung Greifswald wurden seit 1993 Bodenfallen inverschiedenen Habitaten der Stadt und des Umlandes aufgestellt. Ziel dieser Bodenfallenfängewaren hauptsächlich Käfer (Carabidae, Staphylinidae u.a.). Natürlich tretenauch andere Arthropoden immer wieder in den Bodenfallen auf, für die der Bodenfallenfangkeine optimale Erfassungsmethode ist. Zu diesen Gruppen gehören auch dieAmeisen (Formicoidea).Bei einer der Projektflächen handelt es sich um einen Trockenhang nordöstlich vonGreifswald, von dem in dieser Arbeit die Struktur und Entwicklung der Formicidenfaunain den Jahren von 1995 bis 2004 untersucht werden soll. An dem auf der Flächevorkommenden Formica rufa-Nest (Große Rote Waldameise) wurden im Rahmeneines Projektpraktikums im Sommer 2003 Voruntersuchungen zum Verhalten dieserAmeisen an Bodenfallen gemacht, um ihre genaue Fängigkeit zu ermitteln. Nach SEIFERT(1990) sind Bodenfallen unterschiedlich selektiv für verschiedene Ameisenarten.Seine Beobachtungen zeigten, dass die unterschiedlichen Ameisenarten verschiedeneVerhaltensmuster an der Falle aufweisen. Einige sind flinker als andere, größere fallenleichter in die Falle als kleinere Ameisen, wieder andere ziehen sich mit eigener Kraftheraus oder die Falle wird als Abfallbehälter für tote Nestgenossinnen genutzt. Dieszeigt, dass bereits tote Tiere in die Falle gelangen können, was die Fangzahlen verfälscht.Bei der Auswertung der Fänge aus Bodenfallen werden Standardmethoden wie Aktivitätsindividuenfangzahl,Aktivitätsdominanz u.a. genutzt, um die Struktur und Entwicklungvon Arthropodenfaunen zu beschreiben.Leider sind diese Methoden nicht für Rückschlüsse auf Struktur und Entwicklung vonAmeisenfaunen geeignet, denn sie berücksichtigen nicht die arteigenen Verhaltensmusterund Aktivitätsintensitäten. Hinzu kommt, dass Ameisen im Gegensatz zu denanderen gefangenen Arthropoden erstens in Staaten leben und zweitens die Größe derNestpopulation artabhängig variiert. Um die auftretenden Beifänge an Ameisen genauer hinsichtlich ihrer Aktivität undPopulationsentwicklung auswerten zu können, wird in dieser Arbeit versucht, eineFangwahrscheinlichkeit für die vorkommenden Arten zu ermitteln. Hierzu ist es nötig,die verschiedenen Verhaltensweisen der Ameisenarten an der Falle zu beobachten. [...]