Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau (Institut für Deutsche Sprache und Literatur), 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der sprachphilosophischen These von Wilhelm von Humboldt liegt die Aussage der Veränderbarkeit von Sprache zugrunde. Denn Sprache ist nicht nur ein jeweils gültiger synchroner (gleichzeitiger) Bestand von Regeln und Zeichensystemen (vgl. v. Polenz, 2000, S.3) - konstant und ausreichend um Sprache ganzheitlich zu verstehen. Sprache muss immer auch historisch, sich wandelnd und veränderbar wahrgenommen werden. Auf diese Art und Weise finden wir auch heraus, woher ein Wort ursprünglich kommt, wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat und welche linguistischen Einflüsse dafür maßgeblich waren. Beispielsweise heißt es im Deutschen Sonnenschein, wo jedoch Sonne in unserem Wortschatz nur im Singular existiert. Diachronisch lässt sich aber feststellen, dass Sonnen die alte Genitivform der schwachen Feminina (Stedje, 1989, S.9) war und daher diese Form im Plural bis heute besteht. Auch muss bei Betrachtung von Sprache immer der kulturelle Kontext berücksichtigt werden. Denn Sprache als soziale Erscheinung [..] spiegelt immer Sitten, Gebräuche, geistige Strömungen, Veränderung von Lebensbedingungen und den Wandel gesellschaftlicher Strukturen wider (Stedje, 1989, S.10). Viele Wörter haben ihren Weg aus fremden Ländern und Kulturen in die deutsche Sprache gefunden. Bei der Übernahme von syntaktischen, semantischen oder grammatikalischen Merkmalen einer Sprache in eine andere aufgrund von Sprachkontakten, sprechen wir von Entlehnungen. Sprachkontakte gab es bereits in voralthochdeutscher Zeit mit den Römern und den Germanen, vorangetrieben durch die Christianisierung hatte dann das Latein großen Einfluss auf die deutsche Sprache, später wurden viele Wörter aus dem Französischen entlehnt, bis heute überwiegt der englische Einfluss. So lassen sich sprachhistorisch betrachtet verschiedene Entlehnungswellen erkennen, die alle von tragenden zwischensprachlichen Beziehungen zeugen (Stedje, 1989, S.25) und eine Fülle von Lehn- und Fremdwörter in der deutschen Sprache hinterlassen haben. Es gibt Wörter, die direkt entlehnt wurden, andere wurden mehr oder weniger angepasst an die deutsche Sprache, wieder andere haben in fremden Sprachen pausiert und sind dann in die deutsche Sprache zurückgekehrt. Es gibt viele Formen der Entlehnung, daher soll in einem ersten Teil der Arbeit ein systematischer Überblick über die Erscheinungsformen gegeben werden.