Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 2,0, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: Entstehung und Strukturprobleme des Parteiensystems in den neuen Bundesländern, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten war ein bedeutender Schnitt in der deutschen Geschichte, sie beendete endgültig die Nachkriegsordnung. Die Folge war ein Staat mit einem einheitlichen politischen System, aber auch mit in vielerlei Hinsicht unterschiedlichen Gesellschaften. Viele der, gefühlten oder messbaren, Unterschiede zwischen Deutschland-Ost und Deutschland-West werden mit zunehmendem zeitlichen Abstand an Bedeutung verlieren, beziehungsweise gänzlich verschwinden. Für die deutsche Parteienlandschaft scheint sich jedoch eine Zweiteilung zu etablieren.Nachdem sich die Parteien aus den alten Ländern mit ihren ostdeutschen Pendants vereinigt hatten, schien eine Deckungsgleichheit der Parteiensysteme erreicht zu sein. Das sich im weiteren Verlauf jedoch statt des westlichen Vier-Parteien-Systems (CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne) in den neuen Ländern ein anderes, Drei-Parteien-System, entwickelte, lag an der Schwäche von FDP und Grünen, vor allem aber am Wiedererstarken der PDS, die sich neben CDU und SPD als dritte politische Kraft fest etablierte. Die PDS ist für die Politikwissenschaft besonders deshalb ein interessanter Untersuchungsgegenstand, weil sie den Wandel von der (faktisch) allein regierenden Staatspartei der DDR zur `linken Kraft` in der parlamentarischen Demokratie der Bundesrepublik vollziehen musste, um politisch weiter eine Rolle zu spielen. Die Arbeit beschreibt die Entwicklung dieser Partei in den Jahren 1990 bis zur Bundestagswahl 1998. Erwähnung finden hierbei auch die unterschiedlichen Flügel und Gruppierungen innerhalb dieser.Was mittelfristig aus der PDS wird, hängt nicht zuletzt davon ab, wer sich in der innerparteilichen Auseinandersetzung zwischen `Reformern` und `Dogmatikern` um die politische Richtung wird durchsetzten können, was auch von der Entwicklung ihrer Mitglieder- und Wählerschaft abhängt. Ob eine angestrebte Ausdehnung in die alten Bundesländer gelingen kann, oder ob die PDS eine Regionalpartei Ost bleibt, ist eine weitere Frage, die sich stellt.