Ferdinand Gregorovius
Der Kaiser Hadrian
Gemälde der römisch-hellenistischen Welt zu seiner Zeit
Buch
Meine ersten Studien auf dem Gebiet der Geschichte waren der Epoche des Kaisers Hadrian gewidmet. Nun, da seit 1851 ein Menschenalter verflossen ist, so freut es mich nicht wenig, daß ich Muße fand, gegen das Erstlingswerk meiner Jugend und die daran geknüpften Erinnerungen einen Akt der Pietät zu vollziehen, indem ich dasselbe in neuer Gestalt erscheinen lasse. Dies zu tun reizten mich auch meine Reisen in Hellas und dem Orient, wo ich mich oft genug auf den Wegen des großen Weltwanderers Hadrian befunden habe. Die rastlose Forschung der Wissenschaft hat neues Urkundenmaterial gesammelt und manches neue Licht auf jene römische Epoche geworfe…
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Beschreibung
Meine ersten Studien auf dem Gebiet der Geschichte waren der Epoche des Kaisers Hadrian gewidmet. Nun, da seit 1851 ein Menschenalter verflossen ist, so freut es mich nicht wenig, daß ich Muße fand, gegen das Erstlingswerk meiner Jugend und die daran geknüpften Erinnerungen einen Akt der Pietät zu vollziehen, indem ich dasselbe in neuer Gestalt erscheinen lasse. Dies zu tun reizten mich auch meine Reisen in Hellas und dem Orient, wo ich mich oft genug auf den Wegen des großen Weltwanderers Hadrian befunden habe. Die rastlose Forschung der Wissenschaft hat neues Urkundenmaterial gesammelt und manches neue Licht auf jene römische Epoche geworfen, so daß heute die sehr trümmerhafte Überlieferung von dem Leben Hadrians vielfach ergänzt werden kann. Mit Hilfe dieser Materialien, namentlich der Inschriften, habe ich meine Schrift erneuert, und zwar so sehr, daß eigentlich nur das Gerüste ihrer ursprünglichen Anlage stehen geblieben ist. Ich nenne diese Studien jetzt ein Gemälde der römisch-hellenischen Welt zur Zeit Hadrians. Im Angesicht der kärglichen Behandlung, welche die römische Kaisergeschichte nach den zwölf Cäsaren im Ganzen noch immer erfährt, darf wohl jeder ernsthafte Beitrag zu ihrer Aufklärung der Teilnahme aller Freunde der Geschichte versichert sein. (Gregorovius im Vorwort)Der Text des vorliegenden Neusatzes folgt der Ausgabe Stuttgart 1884, die Gregorovius selbst gegenüber der ersten Ausgabe erheblich überarbeitete hatte, und die wir auf der Grundlage der alten deutschen Rechtschreibung behutsam modernisiert haben, um das Verständnis und die Lesbarkeit des Textes für den heutigen Nutzer zu verbessern. Auch wurden einige wenige Namen der heutigen Schreibweise angepaßt. Unverändert gelassen wurde die von Gregorovius benutzte lateinisierte Schreibweise einiger griechischer Namen sowie Begriffe, die zu seiner Zeit einen unmittelbaren bedeutungsmäßigen Bezug zum lateinischen Ursprung des Wortes haben. Die Anmerkungen des Autors wurden komplett in der originalen Fassung wiedergegeben. Offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert.
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Produktdetails
- ISBN: 978-3-946619-35-2
- EAN: 9783946619352
- Produktnummer: 22587283
- Verlag: Boer
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2017
- Seitenangabe: 372 S.
- Masse: H22.3 cm x B14.1 cm x D3.5 cm 656 g
- Abbildungen: HC runder Rücken mit Schutzumschlag
- Gewicht: 656
Über den Autor
Ferdinand Gregorovius (1821-1891), deutscher Schriftsteller und Historiker, machte das Abitur an der Friedrichsschule Gumbinnen und studierte Theologie, Philosophie, Philologie und Geschichte an der Universität Königsberg. Er promovierte zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Plotin und die Neuplatoniker. 1841 verließ er die Universität. 1852 ging er nach Italien, das ihm eine zweite Heimat wurde. Das Resultat seines ungeheuren Fleißes und Quellenstudiums ist die Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter, ein Werk, für das ihn die Stadt Stadt 1876 zum Ehrenbürger machte. Daneben sind seine Beiträge zum Zeitalter der Renaissance und des Humanismus wie etwa die Biographien der Lukrezia Borgia und Papst Alexander VI. von Bedeutung. Gregorovius gilt neben Jacob Burckhardt, Georg Voigt, Ludwig von Pastor und Alfred von Reumont als die Autorität der deutschen Renaissanceforschung des 19. Jahrhunderts. Nicht weniger bedeutsam, aber weniger bekannt sind seine Schriften zur griechischen Geschichte in byzantinischer Zeit (Athenaïs) oder die Geschichte der Stadt Athen im Mittelalter. Bis zu seinem Tode war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom. [Quelle: Wikipedia]
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