Masterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Klima- und Umweltpolitik, Note: 2,1, Freie Universität Berlin (Politik- und Sozialwissenschaften; Forschungsstelle für Umweltpolitik (FFU)), Veranstaltung: Öffentliches und betriebliches Umweltmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: Das bislang anhaltende Verkehrswachstum, die beharrliche Dominanz des motorisierten Individualverkehrs sowie die daraus resultierende und bis dato ungelöste Problematik der verkehrsinduzierten Umweltbelastungen weisen daraufhin, dass der deutsche Verkehrsbereich nach wie vor einem nicht-nachhaltigen Trend folgt. Bisher unzureichend gelöste Themen sind nach wie vor die wirksame Internalisierung externer Kosten sowie der Abbau von Wettbewerbsverzerrungen aufgrund ungleicher Kostenstrukturen der Verkehrsmittelalternativen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen auf den Treibstoffmärkten untersucht die vorliegende Arbeit das Reaktionsverhalten der Autofahrer auf steigende Kraftstoffpreise. Zudem werden mit Hilfe der Rational-Choice-Theorie subjektive Handlungsbarrieren, die den Umstieg vom Auto auf Verkehrsmittel des Umweltverbunds erschweren, analysiert.Die Untersuchung des Reaktionsverhaltens der Autofahrer auf steigende Kraftstoffpreise zeigt, dass eine Trendwende in Richtung mehr Nachhaltigkeit auch bei den derzeitigen Treibstoffpreissteigerungen nicht zu erwarten ist. Die meist gewählte Anpassungsstrategie der autofahrenden Haushalte besteht in der Kompensation der steigenden Mobilitätsausgaben durch Einkommenszuwächse oder mittels der Umschichtung des Haushaltsbudgets zugunsten ihrer Automobilität. Langfristig werden deutlichere Effekte bei der Neuwagenbeschaffung in Richtung umweltschonender Fahrzeugtechnologie erwartet.Das Ergebnis der Analyse der Handlungsbarrieren weist daraufhin, dass neben dem Pkw-Besitz die subjektive Wahrnehmung und Bewertung dominanter Verhaltensdeterminanten wie Komfort und Reisezeit bedeutende Handlungsrestriktionen hinsichtlich des Umstiegs vom Auto zum Umweltverbund darstellen. Die Kosten der Verkehrsmittelnutzung sind eher von geringer Bedeutung. Zusätzlich ist die individuelle Verkehrsmittelwahl im Alltagsverkehr im hohen Maße routinisiert. Vor allem der Pkw erlaubt dem Verkehrsteilnehmer ein Handeln ohne zu denken und entlastet somit den Autofahrer vom alltäglichen Entscheidungszwang.Des Weiteren zeigt die Untersuchung, dass die Rational-Choice-Theorie ein geeignetes Instrument zur Evaluation verhaltensbeeinflussender verkehrspolitischer Maßnahmen darstellt.