Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Was hält die Gesellschaft zusammen? und Was treibt die Gesellschaft auseinander?, fragt Heitmeyer (1997a/b) in zwei komplementär aufeinander folgenden Büchern. Studien zur Integration konzentrieren sich besonders gerne auf quantitative statistische Daten, um den Grad an Integration oder den Anteil der integrierten Migranten darzulegen. Im Mittelpunkt stehen dabei häufig die Sprachfähigkeit, die Erwerbstätigkeit und die Häufigkeit von Heiraten mit Deutschen (vgl. ebd.). Diese Indikatoren sollen in der Analyse nicht vernachlässigt werden, sondern vielmehr durch eine erweiterte Analyse der zwischenmenschlichen Beziehungen mit Hilfe des Sozialkapitalkonzepts umfassender gestaltet werden. Denn dem Sozialkapital wird dabei unter anderem die Leistungsfähigkeit unterstellt, [...] soziale Integration durch verlässliche Beziehungen fördern [...] zu können (Klein et. al. 2004: 42). Sozialkapital kann demnach eine Gesellschaft zwar nicht alleine zusammenhalten, aber doch dazu beitragen, den Zusammenhalt in ihr zu fördern (vgl. Zmerli 2008: 42).Der Fokus der Analyse wird auf die Bedingungen zur Entstehung und Bildung des Sozialkapitals in den ethnischen Gemeinschaften gelegt, um darauf aufbauend die Chancen und Hindernisse für eine Sozialintegration der Mitglieder der ethnischen Gemeinschaften analysieren zu können. Kann zum Beispiel die Einheirat eines deutschstämmigen Partners die Sozialintegration mehr fördern als ein gemeinsam absolvierter schulische Bildungsweg? Oder ist eine hohe Kontaktdichte mit Verwandten eine eher hinderliche Bedingung für die Sozialintegration? Mit der Analyse soll ein vertiefender Blick auf die umgebenden Rahmenbedingungen für das in ethnischen Gemeinschaften gebildete Sozialkapital gelingen. Es wird davon ausgegangen, dass sich die umgebenden Rahmenbedingungen des Sozialkapitals sich aus mehreren Einflussfaktoren zusammensetzen. Analysiert werden soll dabei zum einen die beeinflussende Kraft der kulturellen Herkunft auf die Entstehung und Bildung von Sozialkapital in den ethnischen Gemeinschaften. Zum anderen wird davon ausgegangen, dass möglicherweise auch andere nicht-kulturelle Einflussfaktoren ebenso auf die Entstehung und Bildung von Sozialkapital einwirken können. Hierunter sind zum Beispiel divergierende Lebensentwürfe sowie Einstellungs- und Verhaltensmuster zu verstehen.