Grundzüge der Völkerpsychologie und Kulturwissenschaft
Auf Lazarus gehen alle Theorien des 'objektiven' Geistes zurück. Denn bei ihm wurde erstmals unter 'objektivem Geist' resp. 'objektiver Kultur' die Gesamtheit aller kulturellen Güter, Leistungen und Sachverhalte zum Thema der Philosophie. 'Kultur' meinte nun nicht mehr nur die 'höhere Bildung', sondern ebenso den ungeheuren Schatz der Kulturgüter, der gesellschaftlichen Verkehrsformen und Institutionen. Der Begriff 'Völkerpsychologie' ist zu verstehen als 'Psychologie der geistigen Verhältnisse' innerhalb und zwischen Völkern, was bereits von den Zeitgenossen mit 'Sozialpsychologie' oder 'Kulturphilosophie' gleichgesetzt bzw. übersetzt wurde.…
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Produktdetails
Weitere Autoren: Köhnke, Klaus C (Hrsg.)
- ISBN: 978-3-7873-1632-8
- EAN: 9783787316328
- Produktnummer: 8809050
- Verlag: Felix Meiner Verlag
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2003
- Seitenangabe: 332 S.
- Masse: H19.8 cm x B13.0 cm x D2.5 cm 401 g
- Auflage: Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der Aufl. von 2003
- Gewicht: 401
Über den Autor
Moritz Lazarus wird 1824 in Filehne in Polen geboren. Das Gymnasium besucht er in Braunschweig und promoviert 1849 in Halle zum Doktor mit der Arbeit De educatione aesthetica. Seine akademische Karriere führt ihn nach Bern, wo er 1860 außerordentlicher Professor wird und über alle Gebiete der Philosophie liest. Lazarus wird dort dann Mitbegründer des zwischen Völkerkunde, Volkskunde und Psychologie angesiedelten Wissenschaftszweiges der Völkerpsychologie. Fünf Jahre später folgt er einem Ruf nach Berlin. Hier entsteht der erste Programmaufsatz zu einer Völkerpsychologie, die zu verstehen ist als Psychologie der geistigen Verhältnisse innerhalb und zwischen Völkern, was bereits von den Zeitgenossen mit Sozialpsychologie oder Kulturphilosophie übersetzt wird. Zusammen mit Heymann Steinthal gründet er 1859 die Epoche machende Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft.Moritz Lazarus wird Präsident der israelitischen Synoden 1869 und 1870 in Augsburg und Leipzig, Mitgründer der Jüdischen Hochschule in Berlin und Mitarbeiter in der Leitung des deutsch-israelitischen Gemeindebundes.Im Berliner Antisemitismus-Streit 1879/80 avanciert Lazarus zu einem der Hauptgegner des judenfeindlichen und deutschnationalistischen Historikers Treitschke.Er stirbt 1903 in Meran.
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