Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politische Theorie Max Webers, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Max Weber (1864-1920) war mit seinen politischen Ideen, die er in zahlreichen Veröffentlichungen äußerte sowie als Berater von Hugo Preuß1 und als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) maßgeblich an der Entstehung der Weimarer Reichsverfassung beteiligt. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob Max Webers Ideen und Vorschläge zum Aufbau der Weimarer Verfassung nicht auch zum verhängnisvollen Untergang der Republik geführt haben könnten.Für die Untersuchung werden im ersten Abschnitt dieser Arbeit Max Webers wissenschaftliche Ansichten von Politik und Herrschaft dargelegt. Dabei wird insbesondere auf den Idealtypus des Berufpolitikers und auf die charismatische Herrschaft eingegangen. Textgrundlagen hierfür sind hauptsächlich Webers Werke Politik als Beruf und Wirtschaft und Gesellschaft. Im zweiten Teil der Arbeit wird Max Webers Beziehung und Einfluss auf die Weimarer Republik untersucht. Ausgehend von seiner Kritik am deutschen Kaiserreich sollen Webers Vorschläge für das künftige Deutschland und eine neue Verfassung analysiert und anschließend deren Auswirkung auf die Weimarer Verfassung und die Republik geprüft werden. Als wichtigste Literatur zu diesem Thema dienten Webers Schriften Parlament und Regierung im neugeordneten Deutschland und Deutschlands künftige Staatsform. Die moderne Literatur über Max Webers Arbeit aus der heutigen Sicht, allen voran die Werke von Wolfgang J. Mommsens sowie Manfred G. Schmidts demokratie-theoretische Betrachtungsweise der Führerdemokratie ermöglichten eine kritische Auseinandersetzung mit dem Politiker Max Weber. In der Untersuchung stellt sich heraus, dass einige Fehleinschätzungen Webers dazu führten, dass sein Konzept der plebiszitären Führerdemokratie sich gegen eine Wendung zum totalitären und antidemokratischen Herrschaftssystem als nicht ausreichend wehrhaft erweisen kann (Mommsen 1974b: 441). Ein theoretischer Zusammenhang zwischen Webers politischen Ideen, seinen Verfassungsvorschlägen und den Gründen für den Niedergang der jungen Demokratie ist somit gegeben. Eine grundsätzliche und ausnahmslose Schuld an diesem geschichtlichen Ereignis vermag man Max Weber, der gemeinhin als einer der Ahnherren der deutschen parlamentarischen Demokratie (Mommsen 1974a: 44) gilt, jedoch nicht anlasten.