Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 3, Karl-Franzens-Universität Graz (Soziologie), Veranstaltung: Mesosoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer hierarchisierten Gesellschaft gibt es keinen Raum, der nicht hierarchisiert wäre und nicht Hierarchien und soziale Abstände zum Ausdruck brächte stellte Pierre Bourdieu fest. Sei es in einer Stadt, in der man sich Gebäude von außen ansieht, oder auch im Unternehmen, in dem man arbeitet, überall wird man einen Zusammenhang von Hierarchie und Architektur erkennen, auch wenn er auf den ersten Blick nicht unbedingt sichtbar ist. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und Macht und ihrem Ausdruck in der Architektur. Ziel der Arbeit ist eine kompakte Darstellung von Beispielen für Räume, die Ungleichheiten widerspiegeln. In der Arbeit gilt es drei Ebenen zu behandeln: die Ebene des Raumes an sich (mit seiner Inneneinrichtung), die Ebene des Gebäudes und die Ebene der Landschaft selbst, auf der die verschiedenen Gebäude ihren Standort finden. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage: Wie drücken sich soziale Unterschiede in der Architektur verschiedener Gesellschaften aus? Diese Frage soll in vier Kapiteln anhand einiger Beispiele beantwortet werden. Im ersten Kapitel behandle ich die Zeit des französischen Absolutismus und insbesondere die Wohnverhältnisse im Schloss Versailles. Hier spielen Prestigebauten und ihre Reflexion der gesellschaftlichen Hierarchie eine große Rolle. Gerade wegen seiner strengen Klasseneinteilung wählte ich den Absolutismus. Die ihm eigenen Lebens- und Wohnverhältnisse stellen für diese Arbeit eine geeignete Grundlage und Einführung dar. Anschließend wird im zweiten Kapitel die gesellschaftliche Differenz zwischen Männern und Frauen im 19. Jahrhundert anhand der Räume, die ihnen zugeordnet waren, erläutert. Denn nicht nur Unterschiede im gesellschaftlichen Status sind für die Thematik relevant, sondern auch solche in biologischen Merkmalen. Hier wird auch auf verschiedene Arten der Macht und ihre Verbindung zur Architektur kurz eingegangen. Im dritten Kapitel werde ich über die Bauweise und ihre Verbindung mit der Gesellschaft des Dritten Reiches schreiben und manche Parallelen zum Absolutismus ziehen. Das vierte Kapitel zeigt schließlich, dass es in der heutigen Zeit symbolträchtige Gebäude gibt, an deren Architektur man einiges ablesen kann. Hierbei werden unter anderem Räume oder Gebäude als Prestigeobjekte vorgestellt und es wird auf die Standortwahl von Organisationen eingegangen.