Wissensmanagement und Kommunikation in Gruppen: Bestimmungsmerkmale, Ansprüche und Implikationen für die kommunikative Wissens(ver)teilung in Gruppen

Wissensmanagement hat einen Paradigmenwechsel bezüglich der Sichtweise und des Verständnisses von Unternehmen bewirkt. Danach können Unternehmen nicht länger als Institutionen gesehen werden, in denen Arbeit nach eindeutig determinierten Regeln optimiert aufgeteilt wird, sondern vielmehr steht ein wissensbasiertes System im Mittelpunkt der Betrachtung, welches Wissen generiert, akquiriert, integriert und verteilt. Das neue Unternehmensverständnis stellt damit nicht länger Arbeit, sondern Wissen in das Zentrum aller Überlegungen. Dies bedeutet gleichzeitig, das Individuum und die Strukturen, in welche Wissen eingebunden ist, als neuen Mittelpunkt für Unternehmen zu betrachten. Diese neue Unterneh-mensmaxime erfordert veränderte Strukturen, Prozesse und Strategien, welche neuartige und vielschichtige Problemstellungen aufwerfen.Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde das Ziel der Arbeit formuliert, nämlich ausgehend von der theoretischen Erarbeitung der Termini Wissensmanagement, Kommunikation und Gruppe näher auf die Wissens(ver)teilung durch Kommunikation in Gruppen einzugehen. Dieser zentrale Prozess wird in den Focus der Untersuchung gestellt, weil er einerseits eine große Bedeutung für den Unternehmenserfolg hat und andererseits interessante interdisziplinäre Fragestellungen aufwirft.Explizit betrachtet werden gruppenbezogene Bestimmungsmerkmale und Kommunikationsansprüche, die bei der Wissens(ver)teilung in Gruppen eine Rolle spielen. Weiterhin werden individuelle und kollektive Teilungsbarrieren identifiziert, um aus den gewonnenen Ergebnissen auf sich positiv auf die Wissens(ver)teilung auswirkende Rahmenbedingungen schließen zu können. In einem weiteren Schritt werden Implikationen für die Wissens(ver)teilung in der Praxis erarbeitet. Methodisch wird dabei wie folgt vorgegangen: Einer ausführlichen Klärung der theoretischen Grundlagen schließt sich die Verbindung der Forschungsfelder Kommunikation und Gruppe an. Nach einer Integration der gewonnenen Erkenntnisse in den theoretischen Ablauf der Wissens(ver)teilung wird abschließend Kommunikation durch spezifizierte Ausführungen zu Sprache, Kultur, Vertrauen und Strategien näher beleuchtet.