Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Grammatik, Stil, Arbeitstechnik, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Seminar für Deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Textgrammatische Arbeit in der Schule, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das ist Peter sein neues Auto! Seine alte Karre hat er wegen dem Motorschaden verschrotten lassen. Dies sind zwei im täglichen Leben aufgeschnappte Sätze, ohne Zweifel für jedermann verständlich. Dem Sprachwissenschaftler treiben sie jedoch Sorgenfalten auf die Stirn: Schließlich enthält jeder Satz einen grammatischen Fehler. Diese beiden Fehler haben eine Gemeinsamkeit - sie hängen beide mit der (in)korrekten Verwendung der Kasus zusammen. Während die Wendung wegen dem bzw. wegen den mittlerweile fast vollständig in den Sprachgebrauch übergegangen ist, vom Duden als umgangssprachlich korrekt bezeichnet wird und selbst so manchem Nachrichtensprecher korrekt erscheint, lässt der Fehler im ersten Satz (Peter sein Auto) noch etwas mehr aufhorchen. Hätte es nicht ,Peters Auto' heißen müssen?, fragt man sich insgeheim. Aber letztendlich sieht man darüber hinweg, man hat den Satz ja inhaltlich verstanden, und stolpert irgendwann einmal selbst über diese ungrammatische Wendung...Diese Hausarbeit im Rahmen des Hauptseminars Textgrammatische Arbeit in der Schule soll insbesondere der Frage nachgehen, aus welchen Gründen die inkorrekte Verwendung des Kasus, im Speziellen des Genitivs, in der deutschen (Alltags-)Sprache so stark Einzug gehalten hat und der Genitiv immer mehr dem Dativ weichen muss. Dieses Phänomen tritt schließlich nicht nur bei den oben genannten Exempeln auf auch statt dem, das Auto von Peter und vieles weiteres mehr stellen Beispiele für die Umgehung des Genitivs und die (falsche) Heranziehung des Dativs dar. Liegt es daran, dass die Bildung des Genitivs als so kompliziert angesehen wird? Klingt der Genitiv (wegen des Motorschadens) vielleicht mittlerweile zu hochgestochen? Außerdem möchte ich diskutieren, ob es - auch im Hinblick auf den Schulunterrichtsinnvoll ist, diese Fehler strikt zu korrigieren und den Schülern abzugewöhnen: Wird dadurch vielleicht sogar ein ganz natürlicher Sprachveränderungsprozess gestört oder ist es eventuell schon zu spät, diesen zu stoppen? Ist jeder Fehler auch wirklich ein Grammatikfehler, oder gilt es hier zu differenzieren?