Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Phys. Geogr., Geomorphologie, Umweltforschung, Note: 1,0, Universität Trier, Veranstaltung: Theorie und Modellvorstellungen in der Physischen Geographie, 43 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach der Genese von Schichtstufenlandschaften stellt im Rahmen der geomorphologischen Forschung schon seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert eine bedeutsame Frage dar. Das durch die Schichtstufenlandschaft gebildete Mesorelief ist klar charakterisiert durch den scharfen Gegensatz zweier Reliefelemente: den ebenen Stufenflächen und den teils steil geneigten. Dieser augenfällige Gegensatz wirft daher auch zwei Fragenstränge auf, die in den verschiedenen Deutungsansätzen der geomorphologischen Forschung immer wieder erkenntnisleitend waren. So stellt sich zum einen die Frage nach den Faktoren, die zur Bildung des Stufenhangs führen. Dieser Teilansatz impliziert eine recht deutliche klima-historische Interpretation, da die Kräfte, die zur Hangbildung beitragen, je nach Klimazone stark variieren. Demgegenüber steht die Frage nach den flächenbildenden Prozessen, die zwischen den 50er und den 70er Jahren einen Gelehrtenstreit auslösten. Gegenstand dieses Streits war die Frage, ob die Stufenflächen nun klimageomorphologisch ausgebildete Rumpfflächen oder Schnittflächen im Sinne der klassischen Schichtstufentheorie von SCHMITTHENNER darstellen. Beide Fragekomplexe bedingen sich natürlich gegenseitig und sind nicht voneinander zu trennen, jedoch verändert sich der Forschungsfokus je nachdem welchen der beiden genetischen Aspekte man nun betont. Im Verlaufe dieser Arbeit soll nun die Entwicklung der Schichtstufenforschung umrissen werden und die verschiedenen Erklärungsansätze im Licht des jeweiligen Selbstverständnisses des Fachs Geomorphologie beschrieben und bewertet werden. Die stetige Diskussion verschiedener Forschungsmeinungen mündet schließlich in dem aktuellen Verständnis von Schichtstufenlandschaften. Dies darzustellen soll gleichzeitig auch das Ziel dieser Arbeit sein. Allerdings ist das nicht ganz unproblematisch, da gerade seit den letzten beiden Jahrzehnten die Geomorphologie immer mehr in Richtung einer Prozessgeomorphologie tendiert und im Rahmen der Schichtstufenforschung meist nur noch Teilaspekte abgehandelt werden. Die Blütezeit der Schichtstufenforschung endete zu Beginn der 80er Jahre, weshalb das heutige Gesamtverständnis des Themenkomplexes Schichtstufen im Wesentlichen auf die Ergebnisse der Zeit vor den 80er Jahren beruht.