Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,3, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Innenpolitik und Vergleichende Regierungslehre, Lehrstuhl für Entwciklungs außerhalb der OECD-Welt), Sprache: Deutsch, Abstract: Eine künftige Welt mit einer Milliarde Menschen, die in verarmten und stagnierenden Ländern leben, ist kein Szenario, das wir hinnehmen können. Ein Sumpf des Elends direkt neben einer Welt wachsenden Wohlstandes ist schrecklich für die im Sumpf und für seine Nachbarn. Wir sollen dringend etwas dagegen tun. Die Frage ist was. So oder so ähnlich nimmt man in Tageszeitungen oder bei Expertenrunden im Fernsehen den vorherrschenden Diskurs zur Entwicklungspolitik wahr. Die Problematik ist allen Beteiligten durchaus bewusst. Immer wieder entflammt lautstarke Kritik an aktuellen Maßnahmen entwicklungspolitischer Akteure, gleichwohl ob genannte Akteure internationale Organisationen, nichtstaatliche Organisationen oder private Entwicklungshelfer sind. Das garstige Lied vom Scheitern der Entwicklungspolitik, wie Franz Nuscheler treffend bemerkt, es wurde schon gesungen, seitdem der Begriff der Entwicklungspolitik unter verschiedenen Titeln in den Staatshaushalten auftauchte. Bei einem Blick auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage der Empfängerstaaten, insbesondere der afrikanischen Subsahara-Staaten, scheint diese Kritik mehr als gerechtfertigt zu sein. Die Länder ganz unten gehören zwar zur Welt des 21. Jahrhunderts, aber ihre Lebenswirklichkeit ist die des 14. Jahrhunderts: Bürgerkrieg, Seuchen, Analphabetismus. Welche Lösungen kann Entwicklungspolitik bieten, um diesen beschriebenen Zustand zu ändern und wie effektiv ist Entwicklungshilfe? Die vorliegende Arbeit baut auf der Kritik an der Entwicklungspolitik auf, sie soll sich jedoch nicht blind in den Chor der Sänger vom Scheitern der Entwicklungspolitik einreihen. Vielmehr ist die Intention dieser Abschlussarbeit die Untersuchung eines Konzeptes, welches sich in den letzten Jahren zunehmend als Paradigma oder Leitbild internationaler und insbesondere deutscher Entwicklungspolitik durchgesetzt hat. Die Rede ist von Good Governance oder Guter Regierungsführung. Die Herausforderung, ein häufig als normatives Konzept aufgegriffenes entwicklungspolitisches Paradigma messbar zur machen, erscheint vor dem Hintergrund zahlreicher Möglichkeiten diesbezüglich als schwierig. Um eine handfeste Aussage über die empirisch belegbaren Daten zu treffen, sollen die Ausführungen anhand eines konkreten Beispiels, nämlich der Good Governance- Konzeption des BMZ für Staaten in Subsahara- Afrika, eine Überprüfung der Effektivität der ergriffenen Maßnahmen liefern.