anhaltender ritus
Liebeslyrik im 21. Jahrhundert
Diese Sammlung zeigt die deutschsprachige Liebeslyrik im beginnenden dritten Jahrtausend in überraschender und überragender Qualität und Breite. Erstaunlich die Vielfalt der Autoren und Autorinnen: Internationale und Regionale sind dabei, Profis und Anfänger, Slampoeten, Schrift- und Forendichter, Gelegenheitswerker und Monomanen, Formfanatiker und Formjongleure, und die Altersspanne reicht von 19 bis 72 Jahren.Manche der Werke zielen auf Pointen, andere haben neue, auf den ersten Blick sperrige Formen, wieder andere toppen lustvoll-artistisch und/oder ironisch alles bisher Dagewesene an End-, Doppel-, Haufen- und Binnenreimen; man gewi…
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Produktdetails
Weitere Autoren: Markovic, Dalibor / Menrath, Rolf / Gomringer, Nora / Klötgen, Frank / Holzheimer, Franziska / Schablewski, Frank / Füg, Pauline / Frahm, Thomas / Domas, Michael (Hrsg.)
- ISBN: 978-3-944643-24-3
- EAN: 9783944643243
- Produktnummer: 16234098
- Verlag: Verlag Rote Zahlen
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2014
- Seitenangabe: 180 S.
- Masse: H21.8 cm x B21.5 cm x D1.7 cm 542 g
- Abbildungen: HC runder Rücken kaschiert
- Gewicht: 542
Über den Autor
Aufgewachsen bin ich weltabgewandt hinter den Hügeln im winzigen Dorf. Da war die Zeit stehen geblieben, das war ein autarker, selbstgenügsamer Kosmos.Lebensmittelpunkt meiner Kinderjahre: Der Laden meiner Großmutter. Auf knapp 20 m² wurde hier feilgeboten, was gut und nützlich war - Wurst, Käse, Brot, Mehl, Reis, Nudeln, Zucker, Kaffee; Bonbons, Schokolade, Pralinen; Geschirr, Wolle, Nähnadeln, dunkelblaue Schreibhefte, Zopfbänder, Seife, Handtücher, Gummilitze, Kämme und vieles mehr. Kundschaft erschien zu jeder Tages- und Nachtzeit nach Belieben, nach Bedarf. Wer einkaufte, hatte meist auch etwas zu erzählen.Als ich vier oder fünf Jahre alt war, wurde mir die Welt der Buchstaben und Zahlen bewusst. Alles, was wir verkauften, wurde ausgezeichnet, das heißt, der Name jeder Ware und ihr Preis wurde auf einem kleinen Schild notiert. Manche Kundinnen hatten sich auf einem Zettelchen notiert, was sie brauchten. Meine Oma, meine Mutter wiederum rechneten auf einem anderen Zettelchen aus, wieviel die Kundin ihnen schuldig war.Es empörte mich, dass ich ausgeschlossen war aus der Welt so wundersamer Zeichen. Ich erbettelte mir ein blaues Heft und einen Bleistift, stellte Fragen, malte, kritzelte, übte. Lange bevor ich eingeschult wurde, konnte ich lesen und in Druckbuchstaben schreiben. Bücher hatte ich nicht zur Verfügung, also las ich, was es nur irgend zu lesen gab im Laden, und notierte hinten in meinem Heft Worte, die mir besonders gefielen, und auch Worte, die es gar nicht gab, die ich erfunden hatte mit Sang und Klang. Und - ja, so ist es eigentlich noch immer.Die Welt ist ein unerschöpfliches Lesebuch, jeder Mensch ein Geschichtenerzähler; und ich habe immer, immer Papier und einen Stift dabei, denn wenn mir Worte begegnen, die mir besonders gut gefallen, will ich sie rasch aufschreiben können.Die kleinste, unspektakulärste Wahrnehmung, das leiseste, schüchternste Wort kann der Kern eines Gedichtes, einer Geschichte sein.
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