Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit einem nicht unumstrittenen Thema der Geschlechterpolitik - mit Frauenquoten. Gegenstand sind eine kritische Analyse des österreichischen und des europäischen Rechtsrahmens, die Gegenüberstellung des Für und Wider einer Quotenpolitik im Allgemeinen und aus dem speziellen Blickwinkel der Universitäten, und schließlich die Evaluierung der Wirkung der universitären Quotenpolitik anhand statistischer Daten. Die Forschungsarbeit umspannt somit die drei Bereiche politische Diskussion, rechtliche Umsetzung und Wirkungsanalyse. Frauenquoten sind Bestandteil einer politischen Strategie im Rahmen der Frauenpolitik, die darauf abzielt, die Unterrepräsentanz von Frauen insb. in höheren (beruflichen und politischen) Funktionen zu beseitigen. Die Diskussion um die Gerechtigkeit und Sinnhaftigkeit gesetzlicher Frauenquoten, die Mitte der 1990er im Anschluss an die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes im Fall Kalanke (C-450/93) einen Höhepunkt erreichte, hat an gesellschaftspolitischer Brisanz nicht verloren. Ganz im Gegenteil, der letzte Bericht der (österreichischen) Bundesregierung betreffend den Abbau von Benachteiligungen von Frauen für den Zeitraum 2007-2009 sowie der aktuelle Bericht der Europäischen Kommission zur Gleichstellung von Frauen und Männern ließen die Diskussion erneut aufflammen.Im Rahmen dieser Arbeit werden die europarechtlichen und österreichischen rechtlichen Rahmenbedingungen betreffend Frauenquoten erarbeitet und kritisch analysiert. Ein Fokus liegt hierbei auf den Quotenregelungen für Universitäten im Geltungsbereich des Universitätsgesetzes 2002). Der Diskussion des Für und Wider der Quotenpolitik sowohl aus rechtlicher als auch aus praktischer Perspektive ausreichend Raum gelassen. Versteckten negativen Rückwirkungen von Frauenquoten auf Frauen selbst soll besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Anhand der verfügbaren statistischen Daten betreffend Frauenquoten an österreichischen Universitäten wird anschließend die Wirkung dieser Form der Frauenpolitik auf die Zusammensetzung der Kollegialorgane und des wissenschaftlichen Personals an Österreichs Universitäten analysiert. Europäisches und internationales statistisches Datenmaterial rundet die Arbeit ab und zeichnet die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in Wissenschaft und Forschung nach.