Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Veranstaltung: Europäische Wettbewerbs- und Regulierungspolitik, 36 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bedeutung von Gas als Energieträger hat in den letzten Jahren exorbitant zugenommen. Der Gasmarkt ist ein Markt, der seit jeher eine wettbewerbsfeindliche Struktur aufweist, welche durch Ausnahmebereiche im Kartellrecht legalisiert wurde. Die wettbewerbsfeindliche Struktur fand ihre Ausprägung in nationalen oder regionalen Gebietsmonopolen und einer großen Anzahl von öffentlichen Unternehmen. Dies war im Zuge des dynamischen europäischen Integrationsprozesses und dem formulierten Ziel eines europäischen Binnenmarktes zunehmend untragbar. Es wurden also in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen, auf den europäischen Gasmärkten Wettbewerb zu schaffen und den sogenannten Gasbinnenmarkt zu errichten.Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, den Prozess der Wettbewerbsschaffung auf den europäischen Erdgasmärkten zu beschreiben und hierbei insbesondere die konkrete Umsetzung der wettbewerblichen Öffnung zu untersuchen. Darüber hinaus sollen wettbewerbsrelevante Problemfelder erörtert und analysiert werden. Nicht zuletzt soll ein Ausblick in die Zukunft der Wettbewerbsschaffung im Erdgasmarkt gegeben werden.Entsprechend ist die vorliegende Arbeit wie folgt aufgebaut. Nach der Einleitung werden im zweiten Kapitel die Grundlagen der Erdgaswirtschaft in Europa dargelegt. Welche Besonderheiten weist der Energieträger Erdgas auf und wie ist die Wertschöpfungskette in der Erdgaswirtschaft? Das dritte Kapitel beschreibt den Prozess der Wettbewerbsschaffung auf den europäischen Erdgasmärkten und stellt grundsätzliche Überlegungen zum Regulierungsbedarf der Erdgaswirtschaft an. Von einer Situation ausgehend, die geprägt war von Monopolen und Wettbewerbsverhinderung, wurden sukzessive die rechtlichen Grundlagen für die wettbewerbliche Öffnung auf den europäischen Erdgasmärkten erarbeitet. Treibender Faktor in diesem Prozess war die Europäische Kommission. Das vierte Kapitel schildert den Stand der Umsetzung der Erdgasbinnenmarktrichtlinie exemplarisch am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland. Das Problem der langfristigen Gaslieferverträge wird in diesem Kapitel noch einmal besonders thematisiert.Das fünfte Kapitel fasst zusammen und versucht den weiteren wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf für eine fortschreitende Wettbewerbsschaffung auf deutscher und europäischer Ebene zu umreißen.