Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Karlsruhe (TH) (Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Feministische Literaturwissenschaft, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer kennt dieses Gefühl nicht? Man redet und redet und plötzlich schießt einem der Gedanke in den Kopf: Ich könnte genauso gut mit einer Wand sprechen. Mein Gegenüber versteht mich einfach nicht. Dieser Mensch spricht vermutlich nicht meine Sprache. Anders ergeben sein Verhalten und seine Äußerungen für mich keinen Sinn. In dieser Hausarbeit möchte ich mich mit den unterschiedlichen Gesprächsstilen von Männern und Frauen beschäftigen. Während beide Gesprächsstile, sowohl die Männersprache, als auch die Frauensprache, im Rahmen ihrer eigenen Gesetzmäßigkeiten in der Regel gut funktionieren, gibt es häufig Probleme, wenn die beiden sprachlichen Welten aufeinander treffen. Missverständnisse, Verwirrung, Konflikte, Streitigkeiten und Frustration sind häufig zu beobachtende Folgen. Deborah Tannen, die sich mit dieser Problematik auseinander gesetzt hat, bezeichnet das Zusammentreffen der beiden sprachlichen Welten auch als interkulturelle Kommunikation. So als ob zum Beispiel zwei Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen, Religionen oder auch mit grundlegend anderen ethischen Grundsätzen aufeinander treffen. John Gray drückt dieses Dilemma in seinem zweiten Buchtitel etwas überspitzer so aus: Männer sind vom Mars - Frauen sind von der Venus (1992). Soweit geht die Soziolinguistin Tannen nicht. Sie verbannt die beiden Geschlechter nicht auf jeweils einen anderen Planeten wie Gray es in dem Titel provokativ und polemisch formulierte. Sie weist Männern und Frauen lediglich unterschiedliche Sichtweisen auf die Welt und Standpunkte in dieser zu. Diese ungleichen Weltbilder sieht sie als Ursache für manche auftretenden Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Geschlechterparteien. Die Autorin versucht in ihrem Buch Du kannst mich einfach nicht verstehen zu erklären, wie es zu diesen unterschiedlichen Weltbildern kommen kann und warum Männer und Frauen deshalb so häufig aneinander vorbei reden. Tannen findet es zwar sympathisch und verständlich, wenn jemand wünscht, dass es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Die Ergebnisse ihrer jahrelangen Forschungen sagen ihr allerdings etwas anderes. Es gebe durchaus geschlechtsspezifische Unterschiede im Gesprächsstil. Die Autorin Margit Hertlein beobachtete ähnliche Differenzen zwischen den Geschlechtern im Bezug auf den Gesprächsstil. [...]