Stefan Richter
Rezension zu: Regieren in Europa - Effektiv und demokratisch? (Fritz W. Scharpf)
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Fritz W. Scharpf geht in seinem Buch Regieren in Europa- Effektiv und demokratisch? erschienen im Campus Verlag (1999) der Frage nach, ob die Erosion politischer Legitimität in Westeuropa die Folge einer verminderten Problemlösungsfähigkeit der Politik sein könne (vgl. Scharpf 1999: 12).Um das ganze Spektrum dieser Analyse zu verstehen unterscheidet der Autor innerhalb der demokratischen Selbstbestimmung in zwei komplementäre Perspektiven bzw. Dimensionen. Der Input-Orientierten Authentizität, also der Herrschaft durch das Volk und der Output-Orientierten Effektivität, der Herrschaft für das Volk, die im demokratischen Nationalstaat in komple…
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Beschreibung
Fritz W. Scharpf geht in seinem Buch Regieren in Europa- Effektiv und demokratisch? erschienen im Campus Verlag (1999) der Frage nach, ob die Erosion politischer Legitimität in Westeuropa die Folge einer verminderten Problemlösungsfähigkeit der Politik sein könne (vgl. Scharpf 1999: 12).Um das ganze Spektrum dieser Analyse zu verstehen unterscheidet der Autor innerhalb der demokratischen Selbstbestimmung in zwei komplementäre Perspektiven bzw. Dimensionen. Der Input-Orientierten Authentizität, also der Herrschaft durch das Volk und der Output-Orientierten Effektivität, der Herrschaft für das Volk, die im demokratischen Nationalstaat in komplementären Zusammenwirken die Legitimation staatlicher Politik bewirken (vgl. Scharpf 1999: 12). Der Autor hat gegenüber der input-orientierten Legitimation der europäischen Politik ein skeptisches Urteil, wegen des Mangels einer präexistierenden kollektiven Identität, des Fehlens europaweiter Diskurse und der Abwesenheit einer europaweiten institutionellen Infrastruktur politischer Parteien und gemeinsamer Medien (vgl. Scharpf 1999: 167). Aber die Gesamtperspektive hat sich hinsichtlich dieser Punkte durch die Osterweiterung eher verschlechtert, weil zwischen den Staaten eine wirtschaftliche, institutionelle, kulturelle und sprachliche Heterogenität besteht und sich diese vergrößert (vgl. Scharpf 1999: 167). Somit sind die Aussichten auf eine kollektive europäische Identität und auf europaweite Diskurse, welche Mehrheitsentscheidungen in politischen Kernfragen legitimieren könnten, in ferne Zukunft gerückt (vgl. Scharpf 1999: 167-168). Die Folge davon ist, dass die europäische Politik in absehbarer Zeit nicht als Herrschaft durch das Volk legitimiert werden kann, und dass alle Versuche, input-orientierte Legitimationsargumente in Anspruch zu nehmen, nur den Eindruck eines nicht behebbaren europäischen Demokratiedefizits verschlimmern würden (vgl. Scharpf 1999: 168). Die output-orientierten Konzepte die sich mittlerweile in den Politikfeldern der EU stärker etablieren, schaffen Legitimation, indem sie deutlich machen, dass diese Konzepte für das Volk eher förderlich sind, da sie sich als Verwirklichung konsensualer Gemeinwohlvorstellungen rechtfertigen lassen (vgl. Scharpf 1999: 168)
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V219:
Noch nicht erschienen, Oktober 2021
Produktdetails
- ISBN: 978-3-640-58323-2
- EAN: 9783640583232
- Produktnummer: 13427301
- Verlag: GRIN Verlag
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2010
- Seitenangabe: 8 S.
- Plattform: PDF
- Masse: 440 KB
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