Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Technische Universität Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon immer wurden soziale Wohltätigkeiten von einzelnen Personen oder in kleineren Gruppen durchgeführt, welche die Versorgungsleistung der Armen und Kranken übernahmen. Eine herausragende Stellung bezüglich der sozialen Verantwortung gegenüber der Armen und Kranken bewies der Nürnberger Bürger und Ratsherr Konrad Groß. Er zählte zu den bedeutendsten Stiftern des Spätmittelalters. 1339 gründete er das Heilig-Geist-Spital in Nürnberg, dass der Fürsorge der Armen, Kranken und anderen Bedürftigen dienen sollte. Damit leistete er einen großen Beitrag zur Bekämpfung der sozialen Probleme in der Stadt. Gleichzeitig verfolgte Konrad Groß mit seiner Stiftung persönliche Ziele. Sein Ziel war das Wohl seiner Seele im Jenseits durch eine Spitalgründung zu retten. In diesem Zusammenhang stellt sich daher unweigerlich die Frage, wie und welchen Mitteln ein Spital finanziert wurde? Das Heilig-Geist-Spital soll hierfür als Beispiel dargestellt werden. Das Spital wurde mit einer Vermögensmasse von Konrad Groß ausgestattet. Es zeigte sich aber im Laufe der Zeit schnell, dass dieses Vermögen auf Dauer die Versorgung der Spitalinsassen nicht oder nur unzureichend sicher stellen konnte. Dem Spital kam daher die sogenannten Zustiftungen zu Gute, welche die Vermögensmasse des Spitals nicht nur vergrößerten, sondern auch dieVerpflegung und Versorgung der Insassen verbesserte. Diese Zustiftungen wurde meistens von Bürgern finanziert. Die Bürger verfolgten ähnliche persönliche Ziele wie Konrad Groß. Hierbei können daher folgende Thesen aufgestellt werden: 1. Das Heilig-Geist-Spital in Nürnberg wurde durch die Spitalstiftung von Konrad Großim Spätmittelalter gegründet. Die Stiftungen wurden meistens von den Bürgern als Seelgerätstiftung durchgeführt, um das eigene Seelenheil oder das derVerwandten, Bekannten, Freunden und der Familie durch das Fürbitten die Seele im Jenseits und Dieseits zu retten. 2. Die Seelgerätstiftung diente gleichzeitig der Daseinsfürsorge der Spitalinsassen im Nürnberger Heilig-Geist-Spital. 3. Für die Umsetzung und Durchführung des Stifterwillens, nämlich der Rettung und dem Wohl des Seelenheils, war das Personal des Spitals verantwortlich. Der Spitalmeister und Spitalpfleger sorgten für einen reibungslosen Verwaltungsablauf im Heilig-Geist-Spital. Der Rat hatte die Oberaufsicht auf das Seelgerät und der Priester führten die Seelenmessen durch.