Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Allgemeines und Theorien, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie), Veranstaltung: Demokratie im Wandel - Wandel der Demokratie, Sprache: Deutsch, Abstract: Derzeit berichten die Nachrichten überall in Deutschland von Demonstrationen, Volksbegehren und schließlich auch von der Forderung nach mehr plebiszitären Elementen, wie den Volksentscheid auf Bundesebene. In Hamburg war es die Reform des Bildungssystems, in Bayern das Rauchverbot in öffentlichen Räumlichkeiten, in Stuttgart ist es der geplante Bau eines neuen Bahnhofes. Die Bürger nehmen zunehmend ihre Belange selber in die Hand, gehen auf die Straße und kämpfen darum politisch Gehör zu finden. Diese Umstände erwecken den Eindruck als hätte sich die politische Führung verselbstständigt und kein Ohr mehr für die Interessen der Bürger. Zudem sind eine sinkende Wahlbeteiligung, schrumpfende Parteien und ein öffentlicher Ansehensverlust der politischen Klasse zu verzeichnen. Die Feststellung einer Krise der Repräsentation führt schließlich zu der Frage, ob man in Bezug auf die Bundesrepublik Deutschland überhaupt noch von einer repräsentativen Demokratie sprechen kann. Dieser Frage soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden. Dazu wird zunächst die Krise der Repräsentation in ihrer Komplexität kurz umrissen. In dem darauf folgenden Abschnitt wird das Verhältnis zwischen Repräsentation und Demokratie analysiert. Hier wird mittels einer theoretischen Herangehensweise ermittelt, was das Repräsentative denn eigentlich ist. In den weiteren Punkten werden dann bestimmte Problemfelder analysiert, welche einerseits eine mögliche Ursache für den Mangel an Repräsentation darstellen und andererseits aber auch als Folge eines solchen Mangels zu verstehen sind. Es wird versucht die verschiedenen Entwicklungen herausstellen, die der Krise der Repräsentation zugrunde liegen. Um die Brisanz der Fragestellung zu verdeutlichen wird dabei auch auf mögliche Probleme für die Demokratie hingewiesen, die solchen Entwicklungen abhängig von ihrer Fortsetzung innewohnen. Auch wenn Entwicklungen auf globaler Ebene, wie der europäischen Integration, einen nicht unerheblichen Teil der Gründe für die heutige Repräsentationsproblematik ausmachen, ist die Analyse, aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit, auf Problemfelder und Entwicklungen die in erster Linie auf nationalstaatlicher Ebene zum Ausdruck kommen, beschränkt. Zum Ende werden dann noch mal die Zusammenhänge zwischen diesen Problemfeldern herausgestellt und in der Zusammenfassung verdichtet. Ob der Begriff der repräsentativen Demokratie noch berechtigt ist Anwendung zu finden, wird schließlich im Fazit beantwortet.