Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,8, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Sprach- und Literaturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt die Wortbildung mit fremden Suffixen im Gegenwartsdeutschen. In der Forschungsliteratur wird die Bildung neuer Wörter mittels Suffixen unter die Oberbegriffe Ableitung, Derivation oder Suffigierung gefasst. Andere Wortbildungsarten wie Komposition, Präfigierung oder Konversion gehören nicht zum Gegenstand dieses Beitrages. Die fremden Suffixe werden synchronisch auf ihre Form und Funktion im System des heutigen Deutsch hin vornehmlich unter analytischer, nicht synthetischer Betrachtung untersucht. Im Vordergrund stehen somit die Wortgebildetheit bereits existierender Wörter und die Analyse ihrer Struktur, nicht allein die produktiven Modelle und Regeln für potentielle Wortbildungen. Nach Klärung der Fragen: Was bedeutet der Ausdruck ,fremd' in der Wortbildung des Deutschen? und Was ist das Schwierige an der Wortbildung mit fremden Suffixen? bertrachte ich aus verschiedenen Blickwinkeln die jüngere Fremdwortbildungsforschung. Am Beispiel der Untersuchungen zum Suffix -(at)ion weise ich dann empirisch auf der Basis einer eigens erstellten Wörterliste nach, dass die bisherigen Forschungsergebnisse unzureichend und intransparent sind. In diesem Hauptteil entwickle ich eine eigene Konzeption zur Analyse und Segmentierung fremdsprachlicher Ableitungen. Die methodischen Grundlagen fußen vor allem auf die Arbeiten von Fuhrhop (1998) und Plank (1981). Dann üperprüfe ich auf der Basis der Wörterliste, ob das alternative Konzept tatsächlich die Fremdwortsuffigierung plausibler beschreiben kann.Das Ziel der Arbeit ist es, die ausdrucksseitig sehr komplexen fremdsprachlichen Suffigierungen durch die Bildung von Stammparadigmen transparenter darzustellen und die Anzahl der Suffixvarianten zu vermindern. Die formal-morphologische Untersuchung fremdsprachlicher Wörter und Suffixee nimmt dabei einen größeren Raum ein als die funktional-semantische Klassifizierung. Denn gerade hinsichtlich des morphologischen Status von fremden Elementen und der formalen Ableitungsbeziehungen divergieren die Auffassungen in der Forschung. Die Arbeit folgt aber nicht einer bestimmten Grammatik- oder Wortbildungstheorie.