Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden soll versucht werden, die Kommunikationswege und Austauschformen zwischen der Kartause St. Margarethental und der städtischen Gesellschaft Basels exemplarisch nachzuvollziehen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Interaktion mit den wissensproduzierenden bzw. wissensinteressierten Räumen der spätmittelalterlichen Stadt Basel in der Blütephase der Kartause ab den 1480er Jahren: Der Universität und den Basler Druckern. Galten nach der stratifikatorischen Differenzierungsform Klöster, Universitäten und städtische Gilden als vornehmliche Orte der Ansammlung und des Austauschs relevanten Wissens so lässtmit der Erfindung des Buchdrucks die Konzentration auf diese Orte nach. Des Weiteren soll anhand der Geschichte der Kartause bis 1480 die ökonomischen, sozialen und geistlichen Kontakte mit der Basler Bürgerschaft nachgezeichnet werden. Zwei Leitfragen sollen diese Untersuchung umrahmen: Zum Einen stellt sich die Frage nach denKommunikationswegen, den Möglichkeiten der Interaktion der Basler Kartause mit den vorhandenen Wissensräumen. Aufgrund der vorgeschriebenen Abgrenzung gegen die Außenwelt durch das Schweigegebot müssen neben dem mündlichen Austausch vormalig andere Formen Verwendung gefunden haben. So standen den Kartäusern die sonst üblichen Nahtstellen der klösterlich-städtischen Interaktion - Predigt und universitäre Lehrtätigkeit - nicht zur Verfügung. Ein deutlicher Schwerpunkt ist daher auf den schriftlichen Austausch zu setzen, ohne den personellen Austausch außer Acht zu lassen. Als Mittelpunkt bzw. Medium des schriftbasierten Austauschs wird die umfangreiche Bibliothek der Basler Kartause und ihre Entstehung und Vergrößerung in den Jahren ihres Bestehens dienen. Auf der anderen Seite drängt sich die Frage auf, warum die Kartäuser im Allgemeinen - und die Basler Kongregation im Besonderen - eine solch große Wirkung auf ihr städtisches Umfeld haben konnten. Anhand der Zuwendungen an die Kartause und den zahlreichen Eintritten undÜbertritten von Personen aus dem Umfeld des Basler Patriziats und der Universität in den Orden kann diese Wertschätzung nachvollzogen werden. Diese starke Außenwirkung kann sich nur mit einem Blick auf die Umstände und Umbrüche des geistigen und geistlichen Leben derspätmittelalterlichen (städtischen) Gesellschaft erklären lassen.