Wolfgang Welsch
Homo mundanus
Jenseits der anthropischen Denkform der Moderne
Buch
Wenn die Moderne glaubte, alles sei vom Menschen aus und aufdiesen hin zu verstehen, so beruhte dies auf der Annahme, dassder Mensch eigentlich ein Weltfremdling sei. Ein solcher soll er sein,weil er durch eine weltüberlegene und ihn von allen anderen Lebewesenunterscheidende Natur ausgezeichnet ist. Diese Sondernaturdes Menschen wurde traditionell darin gesehen, dass der Menschdas einzige mit Rationalität begabte Wesen sei. Das kam in der Definitiondes Menschen als animal rationale zum Ausdruck. Eine Seelemögen die anderen Lebewesen auch besitzen; sogar die Pflanzenhaben vielleicht eine solche, und die Tiere verfügen zudem überEmpfindung und…
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Beschreibung
Wenn die Moderne glaubte, alles sei vom Menschen aus und aufdiesen hin zu verstehen, so beruhte dies auf der Annahme, dassder Mensch eigentlich ein Weltfremdling sei. Ein solcher soll er sein,weil er durch eine weltüberlegene und ihn von allen anderen Lebewesenunterscheidende Natur ausgezeichnet ist. Diese Sondernaturdes Menschen wurde traditionell darin gesehen, dass der Menschdas einzige mit Rationalität begabte Wesen sei. Das kam in der Definitiondes Menschen als animal rationale zum Ausdruck. Eine Seelemögen die anderen Lebewesen auch besitzen; sogar die Pflanzenhaben vielleicht eine solche, und die Tiere verfügen zudem überEmpfindung und Wahrnehmung und wohl auch über Gedächtnisund Phantasie. Aber Rationalität soll ausschließlich dem Menschenzukommen, soll dessen Monopol und Privileg sein.Nun ist dies allerdings, wie neuere wissenschaftliche Befunde gezeigthaben, unhaltbar. Viele Tiere verfügen bereits über erstaunlicherationale Fähigkeiten. Unsere Rationalität ist demgegenüberzwar weiter fortgeschritten, aber sie hat sich eben aus prähumanenVorgaben und Errungenschaften entwickelt. Das zeigt, dass wir kraftder Rationalität gerade nicht absolute Sonderwesen sind, sondern ineiner Kontinuität mit den anderen Lebewesen stehen. Und so belegtdas Merkmal, das einst als Alleinstellungsmerkmal und als Beleg fürdie Disparität der menschlichen gegenüber der weltlichen Natur geltensollte, paradigmatisch, was für jeden Zug des Menschen gilt: dasser von Vorgaben und Anbahnungen aus erwachsen ist, die sich auchsonstwo in der Welt schon finden. >Geist< ist evolutionär erwachsen,und somit sind wir Menschen nicht nur in unserem biologischen,emotionalen und ethologischen, sondern noch in unserem kognitivenSetup zutiefst weltgeprägte und weltverbundene Wesen.
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Produktdetails
- ISBN: 978-3-942393-41-6
- EAN: 9783942393416
- Produktnummer: 12367522
- Verlag: Velbrueck GmbH
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2012
- Seitenangabe: 1004 S.
- Masse: H22.2 cm x B14.0 cm x D5.3 cm 1'268 g
- Gewicht: 1268
Über den Autor
Wolfgang Welsch, geb 1946, ist Professor fürPhilosophie an der Universität Jena. Publikationenu.a.: Aisthesis. Grundzüge und Perspektivender Aristotelischen Sinneslehre (1987); Unserepostmoderne Moderne (1987, 7. Aufl. 2008); ÄsthetischesDenken (1990, 6. Aufl. 2003); Vernunft.Die zeitgenössische Vernunftkritik und das Konzeptder transversalen Vernunft (1995; 4. Aufl.2007).
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