Mendelssohn auf dem Dach
Heydrich tobt. Gerade erst hat der Reichsprotektor von Böhmen und Mähren das ehrwürdige Konzerthaus Rudolfinum zum Haus der deutschen Kunst umwidmen lassen, da entdeckt er unter den Komponistenstatuen auf dem Dach einen Juden: Mendelssohn-Bartholdy.Der SS-Anwärter Julius Schlesinger erhält den Befehl, sich um dessen Beseitigung zu kümmern. Aber das ist schwieriger als gedacht. Denn erstens ist er nicht schwindelfrei und will nicht aufs Dach. Und zweitens finden die beiden mitgebrachten Tschechen, Becvár und Stankovský, nicht heraus, wer der Fragliche ist - denn die Statuen tragen keine Namen.Da hat Schlesinger eine Idee: Eben erst hat er gele…
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Produktdetails
Weitere Autoren: Roth, Philip (Nachw.) / Thiele, Eckhard (Übers.)
- ISBN: 978-3-8031-3309-0
- EAN: 9783803133090
- Produktnummer: 29372859
- Verlag: Wagenbach
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2019
- Seitenangabe: 288 S.
- Masse: H21.3 cm x B12.1 cm x D2.4 cm 362 g
- Abbildungen: ENGLBR
- Gewicht: 362
Über den Autor
Jirí Weil, geboren als Sohn eines jüdischen Rahmenmachers im böhmischen Praskolesy, studierte und promovierte an der Karls-Universität in Prag. Vom Kommunismus begeistert, ging er 1933 nach Moskau, um dort als Journalist und Übersetzer marxistischer Literatur zu arbeiten. Nach dem Ausschluss aus der Partei und der Deportation nach Mittelasien im Zuge der ersten stalinistischen Säuberungen kehrte Weil 1935 nach Prag zurück. Als 1939 die sogenannte Resttschechei von den Nationalsozialisten besetzt wurde, konnte er der Verfolgung nur durch einen vorgetäuschten Selbstmord entgehen. In der Nachkriegszeit war Weil Mitarbeiter am Jüdischen Museum in Prag. Er arbeitete zudem als Redakteur und Autor, war in seiner schriftstellerischen Tätigkeit durch ein siebenjähriges Publikationsverbot jedoch stark eingeschränkt. Jirí Weil wurde 1956 rehabilitiert, starb aber bereits drei Jahre später an Leukämie. Heute gilt er als Klassiker der neueren tschechischen Literatur. Die stalinistischen Säuberungen und den nationalsozialistischen Terror hat Weil in Romanen wie Moskau - Die Grenze (1937) oder Leben mit dem Stern (1949) eindrucksvoll verarbeitet.Der Übersetzer Eckhard Thiele (1944?-2018) lernte nach einer Polioerkrankung während einer Kur im Riesengebirge Tschechisch. Er studierte im Fernstudium an der Universität Leipzig Slawistik und promovierte nach dem Mauerfall an der TU Berlin über Literatur nach Stalins Tod. Der Mitherausgeber einer 33-bändigen tschechischen Bibliothek war ein wichtiger Förderer tschechischer Literatur in Deutschland.
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