Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Diplomarbeit gehe ich der Fragestellung nach, welche Bedeutung der Beziehungim Zusammenhang mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung (im Folgenden BPS)zukommt. Insbesondere soll dabei aufgezeigt werden, was die Erwartung an eine Beziehungprägt, wie sie sich zwischen professionellem Helfer und Borderline-Patienten gestaltet undwas sie im Einzelnen so außerordentlich schwierig, doch gleichzeitig unentbehrlich für dasGelingen des therapeutischen Prozesses macht. Die Beziehungsgestaltung als auch die Artder Beziehungsabbrüche im privaten Bereich lassen sich von denen auf therapeutischer Basisin ihrer Dramatik, Impulsivität und Intensität kaum voneinander unterscheiden, was dieVermutung nahe legt, dass eine ähnlich geartete elementare Erwartungshaltung der Patientenan die spezielle Art der helfenden Begegnung geknüpft ist.Auch jene, die gesamte Persönlichkeitsstruktur durchziehende Angst und der verzweifelteKampf um deren Vermeidung hätten Angelpunkte einer Herangehensweise für dieDiplomarbeit sein können, ebenso wie die Spaltung in gut und böse als zentralemAbwehrmechanismus. Ich habe meine Herangehensweise an das Thema Borderlinestörungengewählt, weil Beziehung den Rahmen darstellt, in dem alle Aspekte der widerstreitendenStruktur der BPS am offensichtlichsten erscheinen, weil Beziehung selbst oft genug zumAuslöser für die Symptomatik wird und sowohl für die Entwicklung als auch für die Therapieder BPS die entscheidende Rolle spielt.Als ich mich für das Thema meiner Arbeit entschied, hatte ich schon einiges über diePsychodynamik der BPS in Erfahrung gebracht, da ich während des integrierten Praktikumsin der sozialpsychiatrischen Ambulanz der Universitätsklinik in Hamburg, sowie in meinerjetzigen studienbegleitenden Tätigkeit in einer Rehaklinik oft mit Borderline-Patientenkonfrontiert wurde und mich mit gängiger Literatur darüber auseinandergesetzt hatte.Die Aufnahme der so genannten schwierigen Patienten, zu denen vor allem die Borderlinerzählen, lösen in der Regel äußerst gegensätzliche Motivationen im Team aus. Diese bewegensich üblicherweise zwischen der Vorrausahnung einer Überforderung und der Neugierde aufeine Beziehungs-Herausforderung. So etwas wie Indifferenz ist selten zu spüren. In derLiteratur wird ebenfalls schnell auf dasselbe Spannungsfeld hingewiesen. [...]