Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,7, Bergische Universität Wuppertal, 76 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 20. Jahrhundert nahm das duale Ausbildungssystem in Deutschland einen entscheidenden, für die Wirtschaft vorteilhaften Platz ein. Die im 18. Jahrhundert entstandene industriegesellschaftliche Basis des dualen Systems baut sich in der heutigen Zeit aufgrund wirtschaftlicher Strukturveränderungen langsam ab. Dabei spielen der globale Wettbewerb und die sich immer schneller entwickelnde Technologie eine große Rolle. So lassen sich viele negative Resultate beobachten, wie beispielsweise eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, die nicht als vorübergehend betrachtet werden darf, sondern eventuell auf fehlerhafte, modifizierungsbedürftige Grundlagen des Systems zurückzuführen ist. Diese Arbeit befasst sich mit dem dualen Berufsausbildungssystem in Deutschland. Im Besonderen geht sie auf die Benachteiligungen ethnischer Minderheiten und der schulisch wenig qualifizierten Jugendlichen ein. Diese Schwerpunkte der Arbeit werden zeigen, dass Qualifikationsdefizite nicht ausschließlich den Auszubildenden zugeschrieben werden dürfen, sondern auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Einflüsse mitwirken. Nach einem kurzen historischen Überblick über die Entstehung und Entwicklung des dualen Systems wird der gegenwärtige Aufbau des Ausbildungssystems erörtert. Dabei konnte das allgemeinbildende Schulsystem nicht außer Acht gelassen werden, da eine erfolgreiche Absolvierung dessen, Grundvoraussetzung für den Einstieg in eine Berufsausbildung ist. So können Benachteiligungen bereits in der Schule entstehen und verstärkt, oder es kann ihnen dort bewusst entgegengewirkt werden. Die Tatsache, dass diese Benachteiligung Gegenstand der sozialwissenschaftlichen Untersuchung ist, verdeutlicht die Tragweite dieser Problematik. Inhalt dieser Analysen sind mögliche Ursachen für die gegenwärtige Situation, für die theoretische Erklärungsansätze dargelegt werden. Zu den bedeutendsten Theorien gehören der Habitus und die Integrationstheorie. Aktuelle Zahlen und Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt unterstreichen nochmals die Notwendigkeit der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Benachteiligten im Schul- und Ausbildungssystem. Im Februar 2005 betrug die Quote der arbeitslosen Jugendlichen 11,4 %. Allein in NRW lag die Arbeitslosenzahl der unter 25-Jährigen bei 71.466, von denen 22,5 % auf Ausländer und 36 % auf gering Qualifizierte (einschließlich der ausländischen jungen Arbeitslosen) entfallen.