Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 2,7, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den beiden Referenda 1972 und 1994 in Norwegen zum Beitritt in die Europäische Union. Das Königreich Norwegen ist bis zum heutigen Tag kein Mitglied der Europäischen Union. In den zwei Referenda entschieden sich die wahlberechtigten norwegischen Bürger 1972 gegen einen Beitritt in die damalige Europäische Gemeinschaft und später 1994 gegen einen EU-Beitritt. Dessen ungeachtet ist Norwegen durch seine geographische Lage und den gemeinsamen Binnenmarkt eng mit der EU verbunden. Es ist Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums und der Europäischen Freihandelsassoziation, so beteiligt es sich darüber hinaus auch am Schengen-Raum. Bevor die norwegische Bevölkerung 1972 über einen Beitritt in die Europäische Gemeinschaft abstimmte, hatte das Land schon erste Bindungen und Beitrittsversuche hinter sich. Als sich die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft 1957 aus den sechs Gründungsmitgliedern Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, die Benelux-Staaten und Italien bildete, waren die Mitglieder außerdem in dem westlichen Militärbündnis NATO vertreten, dessen Gründungsmitglied Norwegen bereits seit dem 04. April 1949 war. Durch diese erste Verbindung Norwegens mit den Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft, verfügte es schon bald über enge wirtschaftliche Bindungen zu West- und Mitteleuropa. Da die EWG durch ihr wirtschaftliches Modell einen großen Aufschwung hatte und allen beteiligten Staaten zu einem starken Wirtschaftswachstum verhalf, versuchte Norwegen bereits 1961 und 1967 aus Eigeninitiative der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft beizutreten. Die Verhandlungen für einen Beitritt in die EWG wurden allerdings von dem französischen Präsidenten Charles de Gaulle blockiert, der die EWG nicht erweitern wollte. So blieben neben Norwegen auch andere Länder, wie das Vereinte Königreich Großbritannien und Nordirland fürs Erste außen vor. Erst nach dem Abdanken des damaligen französischen Präsidenten de Gaulles 1969, konnte die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft Beitrittsverhandlungen mit anderen Ländern aufnehmen, um sich zu vergrößern. Unter diesen Umständen beschloss das norwegische Parlament 1970 mit 132 Stimmen zu 17 Stimmen einen nochmaligen Beitrittsantrag zur EWG zu stellen. Die kurz zuvor gescheiterten Verhandlungen über eine engere Zusammenarbeit der nordischen Länder spielten dabei eine Rolle. Trotzdem begann die anfänglich noch große Mehrheit im Parlament schon während der Verhandlungen abzunehmen.