Examensarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Förderpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Kinder erkunden, erleben und begreifen ihre personelle und dingliche Umwelt in ihren Wahrnehmungs- und Bewegungsaktivitäten. Sie lernen Fähigkeiten anderer Kinder einzuschätzen, treffen Absprachen im Bewegungsspiel, begreifen Regeln, streiten miteinander, kooperieren und erwerben auf diese Weise soziale Kompetenzen. Bewegung und Sinneserfahrung sind Motor der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung. Unter der auf Leistung und Konsum orientierten Gesellschaft aber leiden die spezifischen Entfaltungsmöglichkeiten der Kinder, die Umwelt wirkt durch Einengung der natürlichen Spielmöglichkeiten bewegungs- und wahrnehmungshemmend. Das Erleben von Zeit und Raum ist geprägt durch eine komplette Durchstrukturierung des Alltags ohne freie, selbstständige Bewegungsentfaltung. Immer mehr wird die greifbare natürliche Realität im Alltag durch eine imaginäre Welt der Medien und vor allem des Fernsehens ersetzt. Kinder, und vor allem in ihrer Entwicklung und ihrem Verhalten auffällige Kinder, brauchen nicht weniger sondern mehr Handlungsräume zur Kompensation von Problemen und einschränkenden Entwicklungsbedingungen.Auffälliges Verhalten provoziert zum Nachdenken über Ursachen und Bedingungen seiner Entstehung, vor allem aber über Möglichkeiten, dieses zu vermeiden bzw. Handlungsalternativen anzubieten. Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit werden, ausgehend von der Definition von Verhaltensstörungen, Möglichkeiten der Prävention und Intervention von Verhaltensstörungen aufgezeigt. Im Hinblick auf das Thema der Arbeit und auf den praktisch-empirischen Teil wird dabei im besonderen Maße auf die Möglichkeiten Wert gelegt, die sich auf Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung beziehen und die für das Konzept zur Umsetzung in die Praxis relevant sind.Kindheit hat sich verändert und Schule muss sich auf diese Veränderungen einstellen, sich den veränderten Bedingungen stellen und im Rahmen der sich bietenden Möglichkeiten einen positiven Beitrag zur Erziehung leisten. Ausgehend von einem ganzheitlichen Menschenbild soll mit der vorliegenden Arbeit eine Möglichkeit aufgezeigt werden, den veränderten Bedingungen der Umwelt von Kindern gerecht zu werden, Störungen im Verhalten zu verhindern bzw. zu kompensieren. [...]