Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Evangelische Fachhochschule Freiburg, Veranstaltung: Drogenrecht, Drogenpolitik, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der peruanische Psychologe Baldomero Cáceres, bezeichnet das aktuelle Verbot von Kokablättern als Zeichen westlicher Arroganz. 'Kokain wurde in Deutschland, nicht in Peru, entdeckt. (...)' (BMZ / gtz 1998, S. 10)Dieses Zitat erinnert an zwei wichtige Fakten. Erstens ist in der Drogendiskussion der natürliche Ausgangsstoff (z.B. Kokablätter) keinesfalls dem Endprodukt (z.B. Kokain) gleichzusetzen. Zweitens ist die Drogenproblematik der sogenannten Industrienationen wie in diesem Fall 'hausgemacht'. Die Endprodukt-Drogen (z.B. Kokain, Heroin, LSD) wurden zumindest in den Ländern erfunden und verbreitet, in denen sie nun mehrheitlich ge- und missbraucht werden. Dazu kommt, dass oft erst in westlichen bzw. westlich geprägten Gesellschaften der Konsum psychoaktiver Pflanzen und Substanzen zu Problemen geführt hat. Das komplexe Drogenproblem ist einerseits maßgeblich von den Hauptkonsumländern selbst verursacht; andererseits maßen sich diese an, es durch Eingriffe in und Angriffe auf die Hauptanbauländer zu lösen.Bei näherer Beschäftigung mit den Ursachen und Wirkungen der Problematik, sowie der auf sie einwirkenden Drogenpolitik, tauchen Fragen auf: Ist der Anbau oder der Konsum der Anfang allen Übels? Wer hängt wie von wem ab? Wie sehen die Verbindungen aus? Wer sind die Gewinner der Drogengeschäfte, wer die Verlierer? Bildet das Einwirken auf die Hauptanbauländer einen oder gar den Schwerpunkt der Drogenpolitik? Wie sehen diese Eingriffe aus? Gibt es auch versteckte Zielsetzungen drogenpolitischer Maßnahmen? Was bewirkt die aktuelle Drogenpolitik? Besteht die Notwendigkeit, diese Drogenpolitik zu verändern und wie sehen konkrete Vorschläge aus?Diesen Fragen folgend, gestaltet sich der Aufbau meiner vorliegenden Arbeit. Zunächst versuche ich, den Weg vom Anbau bis zum Konsum zu skizzieren und dabei bedeutsame Zusammenhänge und Abhängigkeiten herauszuarbeiten. Im Anschluss stelle ich in drei Schritten die weltweit vorherrschende Drogenpolitik dar: Ihre konkreten Umsetzungsformen, die hinter ihr stehenden Interessen und die Folgen dieser Vorgehensweise. Schließlich gebe ich einen Einblick in fortschrittliche Ansätze notwendiger drogenpolitischer Alternativen. Im Anhang zitiere ich einen Text, der weitere wichtige und dringende Fragen stellt und zum kritischen Weiterdenken anstößt.