Magisterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Der deutsch-türkische Film hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutunggewonnen, dabei kommt der Darstellung der weiblichen Identität eine spezielleRolle zu: Fatih Akins Gegen die Wand, der, neben vielen weiteren nationalen undinternationalen Preisen, mit dem Goldenen Bären auf der Berlinale 2004ausgezeichnet wurde, und einer der aktuellsten Filme des deutsch-türkischen Films:Feo Aladags Die Fremde, dem deutschen Beitrag für die Oscarverleihung 2011 inder Kategorie Bester Nicht-englischsprachiger Film, stehen für die Wichtigkeitund Aktualität in der Darstellung und Thematisierung der Konflikte denen dieFrauen ausgesetzt sind. Die Filmemacher nehmen durch ihre Inszenierungen dabeiEinfluss auf das mediale Bild der deutsch-türkischen Frau und ihre Wahrnehmungdurch die Gesellschaft. Diese Frauen stehen nicht nur einem innerfamiliärenGenerationskonflikt gegenüber, es wird auch der gesellschaftliche Konfliktthematisiert. Der Konflikt der Identität in dieser Form ist kontinuierlich, da sichdie kulturellen Grenzen einer Gesellschaft immer mehr auflösen und sich darauseine transkulturelle Gesellschaft entwickelt.Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie die Identitäten von Frauen vordem Hintergrund der Transkulturalität im deutsch-türkischen Film konstruiertwerden. Man sollte annehmen, es habe ein Wandel im Verständnis derFilmemacher stattgefunden: Die Identität der Frauen im deutsch-türkischen Film1hat sich im Laufe der Zeit entwickelt. Die Filme 40 qm Deutschland (Tevfik Baser,1985), Yasemin (Hark Bohm, 1988), Gegen die Wand (Fatih Akin, 2004) und DieFremde (Feo Aladag, 2010) thematisieren allesamt die Schicksale von Frauen mitMigrationshintergrund: Die Protagonistinnen leben als türkische Einwanderer oderEinwandererkinder der ersten oder der zweiten Generation in Deutschland. IhreDer Begriff Migrantenkino ist zumindest für die aktuelleren Filme der 1990er-Jahre bis heutenicht mehr treffend. Das Bewusstsein der Filmschaffenden und der Zuschauer hat sich geändert.Die Regisseure sind in Deutschland aufgewachsen und sehen Deutschland als ihre Heimat an.Deshalb wird im Folgenden der Terminus deutsch-türkischer Film benutzt.Identität und ihr Kulturverständnis sind dadurch entscheidend geprägt. Wie sichihre Identität vor dem Hintergrund der Transkulturalität entfaltet und wie derProzess ihrer Identitätsfindung inszeniert wird, ist Gegenstand dieserUntersuchung.