Einleitung:Die gläserne Decke und Qualifizierung - ein Widerspruch?Auf das erste Hinsehen ja, da mit der gläsernen Decke meist in Verbindung gebracht wird, dass gut ausgebildete Frauen nur in sehr wenigen Fällen in das Top-Management aufsteigen, wobei eine Berufstätigkeit ohne Unterbrechungen impliziert wird.Beim näheren Hinsehen wird dieser Widerspruch ad absurdum geführt, und zwar vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, welche sehr oft eine kurze oder längere Unterbrechung der Berufslaufbahn oder auch eine Teilzeitbeschäftigung dieser top ausgebildeten Frauen bedingt. Teilzeitbeschäftigungen führen in vielfältiger Weise zu Benachteiligungen am Arbeitsmarkt, besonders im Hinblick auf die betrieblichen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und die Karriereentwicklung. Diese Benachteiligungen sollen in der vorliegenden Arbeit mit entsprechenden Zahlen untermauert werden.Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie führt unweigerlich zur Frage der Gleichstellung von Mann und Frau auch in Bezug auf Karrierechancen. Als Indikator für diese Gleichstellung dient der Gender-Gap-Report 2012, in dem Österreich den 20. Platz belegt. In diesem Umfeld rangieren interessanter Weise unter anderem auch z. B. Kuba und Mosambik - auf diesen Report wird noch näher eingegangen.In dieser Masterthesis soll das Problem der gläsernen Decke generell und unter dem Aspekt der bereits erwähnten Teilzeitarbeit dargestellt werden und die nach Meinung der Autorin derzeit nur sehr eingeschränkte Möglichkeit der Durchdringung dieser Decke durch Eigeninitiative, wobei mit Eigeninitiative persönliche Qualifizierung und in diesem Zusammenhang auch ein eventueller Jobwechsel gemeint ist. Auch Ulrike Aichhorn stellt fest, dass der Karriereweg einer Frau doch sehr mit dem Unternehmen sowie den jeweiligen Vorgesetzten zusammen hängt. Frauen brauchen noch immer einen Mentor, der die entsprechenden Türen sowohl in Hinsicht Aufstiegsmöglichkeiten als auch im Zugang zu Weiter- bzw. Höherqualifizierung öffnet. In der Praxis besteht oft das Problem der mangelnden Unterstützung von Qualifizierungsmaßnahmen durch ArbeitgeberInnen aufgrund von tatsächlichen oder auch vermuteten Bedenken von ArbeitgeberInnen, geschätzte und tüchtige MitarbeiterInnen infolge einer Höherqualifizierung an die Konkurrenz zu verlieren.[...]