Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Journalistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Oktober dieses Jahres feierte die Bundesrepublik Deutschland den 50. Geburtstagdes Anwerbeabkommens mit der Türkei. Seit der Unterzeichnung des Abkommens für türkischeGastarbeiter hat sich die Bundesrepublik von einem Gastarbeiterland der 60 Jahre überein Zuwanderungsland wider Willen in den 80er und 90er Jahren zu einem modernen Einwanderungslandverwandelt. Zu diesem Anlass lieferten die Medien zahlreiche Rückblickeüber 50 Jahre Einwanderungsland und brachten dabei nicht nur feierliche Stimmen hervor.Das Urteil von Altkanzler Helmut Schmidt fällt eindeutig aus: Die Deutschen haben dasProblem der Integration von Ausländern lange Zeit nicht begriffen. [...] Wir haben das nichtgut gemacht.Es dauerte bis in das Jahr 2004, dass sich Deutschland offiziell als Einwanderungslandbekannte und somit der zunehmenden multiethnischen Gesellschaft Ausdruck verlieh.Die Notwendigkeit der Integration von Migranten bzw. ethnischen Minderheiten wurde zunehmendzum Gegenstand politischer Debatten und rückte in den Fokus der Öffentlichkeitund Medien. Somit gewinnt auch die Frage nach der Rolle der Medien im Integrationsprozessan Bedeutung. Allerdings verleiten Diskussionen um ,Orientierungstest' für Einbürgerungswilligezu der Annahme, dass in Fragebögen zu deutschen Mittelgebirgen und Länderwappenoffensichtlich größere Eingliederungspotentiale gesehen werden als in den Medien. In derIntegrationsforschung dominiert eindeutig eine sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektive,in der die Medien eine untergeordnete Rolle einnehmen. In Verbindung mit der sozialwissenschaftlichenForschung bekommt das Thema Medien und Migration in den letztenJahren aber auch in den Kommunikationswissenschaften mehr Gewicht (vgl. Schatz/Holtz-Bacha/Nieland 2000).Die vorliegende Arbeit soll das Verhältnis von Medien und Integration aus einer sozial-und kommunikationswissenschaftlichen Perspektive beleuchten. Dabei ist die Konzeptionvor allem durch die Betrachtung der Mediennutzung von Migranten gekennzeichnet, die möglicheZusammenhänge zwischen unterschiedlichen Integrationsgraden und Mediennutzungaufzeigen soll. Die Lebenssituation von Migranten in Deutschland ist geprägt von einemSpannungsfeld zwischen der kulturellen Herkunft und der Herausforderung, einen Platz in derneuen Gesellschaft zu finden. Diese Grundproblematik stellt zusammen mit den sprachlichenBarrieren einen wichtigen Faktor für die Betrachtung des Medienumgangs von Migranten dar. [...]