Das Lagervolk
In Terézia Moras Übersetzung sorgten sie vor Jahren für Begeisterung: die Minutennovellen von István Örkény, Kürzesttexte, scharf, unerbittlich, gnadenlos: poetisch (Péter Esterházy). Geschrieben in den wenigen freien Stunden, die er der Geschichte abtrotzen konnte. Diese Bedingungen galten noch radikaler für den dokumentarischen Roman Lagervolk.Örkény kam 1942 als jüdischer Arbeitsdienstler an die Ostfront. Das ungarische Armeekorps, in dem er diente, wurde Anfang 1943 am Don vernichtend geschlagen, die Überlebenden gerieten in Kriegsgefangenschaft. Zu Rodungsarbeiten an einer Bahnstation bei Tambow verurteilt, begann Örkény Aufzeichnungen…
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Produktdetails
Weitere Autoren: Kornitzer, Laszlo (Übers.)
- ISBN: 978-3-518-42079-9
- EAN: 9783518420799
- Produktnummer: 5474932
- Verlag: Suhrkamp
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2010
- Seitenangabe: 383 S.
- Gattung: Roman
- Masse: H20.5 cm x B12.8 cm x D2.6 cm 454 g
- Gewicht: 454
Über den Autor
István Örkény, 1912 in Budapest geboren, war Apotheker und Chemiker. 1938 debütierte er mit der Erzählung Ringelreihen, die seinem ersten Novellenband von 1941 den Titel gab. 1942 wurde Örkény eingezogen. Weil er Jude war, mußte er in einem Arbeitsbataillon an der russischen Front dienen. Nach fünf Jahren in sowjetischer Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Budapest zurück. 1953 veröffentlichte er seinen ersten Roman Eheleute. 1955 folgte der Novellenband Im Schneesturm. Seit 1956 zu einem mehrjährigen Schweigen verurteilt, wurde er erst Mitte der sechziger Jahre einem größeren Publikum bekannt. Im Ausland nahm man ihn als den bedeutendsten ungarischen Dramatiker seit dem Zweiten Weltkrieg wahr. Er schrieb Kurzromane und Erzählungen. Als Schöpfer einer neuen erzählerischen Gattung, der Minutennovelle, gilt er heute als Klassiker der Moderne. Erste Auswahlsammlungen der Minutennovellen, übersetzt von Vera Thies, erschienen in der DDR: Der letzte Zug (1973) und Gedanken im Keller, (1977). Sein Roman Rosenausstellung erschien zunächst in der DDR, 1982 u.d.T. Interview mit einem Toten bei Suhrkamp (Übersetzung: Hildegard Grosche). Seine Stücke, vor allem Katzen-Spiel(1966), Familie Tót (1967) und Pischti im Blutgewitter (1969) wurden auf allen großen Bühnen gespielt und liegen ebenfalls in deutscher Übersetzung vor. Terezia Móra, 1971 in Sopron/Ungarn geboren. 1990 Übersiedlung nach Berlin. Sie studierte Theaterwissenschaft und Hungarologie und erwarb das Drehbuch-Diplom der Deutschen Film- und Fernsehakademie. 1999 erschien ihr Erzählband Seltsame Materie. Zahlreiche Übersetzungen aus dem Ungarischen, zuletzt Harmonia caelestis von Péter Esterházy. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 1999.
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