Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,7, Universität Regensburg, Veranstaltung: Vertreibung als europäisches Problem (1912/13-1999), 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit thematisiert als zentralen Aspekt den slowakisch-ungarischen Bevölkerungsaustausch, der sich hauptsächlich zwischen 1945 und 1949 vollzog; im Mittelpunkt genauerer Untersuchungen sollen dabei die Wurzeln des Konflikts der beiden Ethnien stehen, die in einem Rückblick auf die Geschichte des Verhältnisses der Tschechoslowakei zu seiner ungarischen Minderheit von 1918 an behandelt werden. Konkrete Gründe für die Konfliktverschärfung sollen ebenso wenig außer Acht gelassen werden wie der letztliche Ablauf des Bevölkerungsaustausches im Kontext des Grades seiner Grausamkeitsdimension bzw. quantitativer Aspekte dieses Vertreibungsaktes. Abschließend sollen die unmittelbaren Folgen für das weitere Zusammenleben der beiden Ethnien wie das Verhältnis ihrer beider Staaten zueinander in der Folgezeit beleuchtet werden.Bevölkerungsverschiebungen im 20. Jahrhundert, und gemeint sind damit in erster Linie durch Gewalt heraufbeschworene oder erzwungene, weisen in der Regel eine Reihe gemeinsamer Merkmale auf: so wird der Austausch zum einen von den siegreichen Staaten organisiert und findet seine Begründung in einer vermeintlichen Notwendigkeit, zukünftigen Nationalitätenkonflikten durch die Herbeiführung ethnisch homogener Territorien vorzubeugen. Der Bevölkerungstausch bzw. die Vertreibung - bereits der Terminus impliziert es - beruht auf einer Zwangsmaßnahme des Staates gegenüber seinen (ehemaligen) Bürgern. Der Akt der Vertreibung vollzieht sich während eines Krieges oder in unmittelbarer zeitlicher Nähe. Begründet werden die Vertreibungsaktionen nahezu homophon mit mangelnder Loyalität der betroffenen Minderheit gegenüber dem Staat bzw. im schlimmsten Falle mit dem Vorwurf der Kollaboration mit dem äußeren Feind. Ziel dieser Arbeit ist es, den slowakisch-ungarischen Bevölkerungsaustausch auch auf diese vermeintlich typischen Merkmale einer Vertreibung im 20. Jahrhundert hin zu beleuchten.Zur Literatur bzw. hinsichtlich der aktuellen Forschungslage ist zu vermerken, dass naturgemäß viele Historiker, die sich der Thematik angenommen haben, selbst den betroffenen Ethnien angehören. Ein gewisses Maß an Schönfärbung des historischen Agierens der eigenen Volksgruppe mag zwar menschlich nachvollziehbar sein, in der historischen Beurteilung muss sie hingegen unterbleiben, weswegen die Bemühungen meinerseits dahin tendieren Sekundärliteratur und deren historischen Realitätsgehalt möglichst durch die Zuhilfenahme eines weiteren Autors ...