Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Magisterarbeit beschäftigt sich mit der Art und Weise, wie Figuren, die den Beruf einer Schriftstellerin/eines Schriftstellers ausüben, in Spielfilmen dargestellt werden. Erstaunlicherweise gibt es unzählige Filme mit Schriftstellerprotagonisten, obwohl der wichtigste Teil der Arbeit des Schriftstellers in dessen Kopf stattfindet und nicht leicht in Bildern darzustellen ist, während das eigentliche Schreiben zwar gezeigt werden kann (und auch gezeigt werden sollte), durch seine Eintönigkeit aber nicht besonders dafür geeignet scheint, ein Kinopublikum für diese Tätigkeit zu interessieren.Der Schriftstellerbegriff wird häufig synonym mit dem des Autors gebraucht. Insbesondere seit dem 20. Jahrhundert werden verstärkt Theorien entwickelt, die den Autor und seine Intentionen nicht als bedeutsam für die Textinterpretation ansehen und z.T. völlig auf ihn verzichten wollen. Als besonders einflussreich hat sich die poststrukturalistische Autorkritik mit dem Schlagwort vom ,Tod des Autors' erwiesen. Die Magisterarbeit nimmt die beiden Texte von Roland Barthes und Michel Foucault, auf denen diese Theorie hauptsächlich beruht, unter die Lupe, um die postmoderne Vorstellung vom Autor als jemandem, der seine Texte nicht kontrollieren kann, zu zeigen.Die Magisterarbeit beschäftigt sich insbesondere mit vier ausgewählten Filmen aus dem Zeitalter der Postmoderne, die Schriftsteller als Hauptfiguren haben. Die Arbeit zeigt, dass die postmodernen Vorstellungen vom Autor auch das Bild des Schriftstellers im Film nachhaltig geprägt haben. PROVIDENCE (1977) macht den kreativen Entstehungsprozess eines literarischen Werks nachvollziehbar. Außerdem werden die Grenzen der schriftstellerischen Macht aufgezeigt. Die Romanadaption NAKED LUNCH (1991) entwirft das Bild eines Schriftstellers, der erst versucht, sich gegen seine Berufung zu wehren, jedoch eine Entwicklung durchmacht, die bewirkt, dass er schließlich seine Berufung nicht länger leugnet. BARTON FINK (1991) ist ein postmoderner Kommentar über die Arbeitsbedingungen von Drehbuchautoren im Hollywood der 1940er Jahre, der sowohl den Umgang mit Kreativen kritisiert als auch das Selbstbild des Autors als autonomem Künstler. SHAKESPEARE IN LOVE (1998) ist eines von zahlreichen Beispielen für eine filmische Schriftstellerbiografie, die ein für postmoderne Kunstwerke charakteristisches Spiel mit einem historischen Stoff betreibt und die Arbeitsweise von Schriftstellern Ende des 16. Jahrhunderts mit heute vergleicht.