Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2,3, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei Rassismus geht es um Aus- und Eingrenzung und um eine Klassifizierung nach Rassen. Doch was sind die Ursachen von Rassismus und welche Funktionen erfüllt er? Wie kann man Rassismus begegnen und bekämpfen? Wie können zukünftige Generationen für den Umgang mit Rassismus sensibilisiert werden?Diesen Fragen soll in der vorliegenden Arbeit durch den Vergleich der Rassismustheorien Albert Memmis und Luigi Luca Cavalli-Sforzas nachgegangen werden. Hierzu werden beide Theorien dargestellt, kritisch hinterfragt, verglichen und auf die Praxis angewandt. Während Memmi einen interessenorientierten Ansatz vertritt, in welchem Rassismus dem Schutz und Erhalt von Privilegien dient und als Ursache die Angst vor Verlust besagter Privilegien benennt, sieht Cavalli-Sforza Rassismus als Hochmut vermeintlich erfolgreicher, gefestigt durch Gewohnheit und den Hang des Menschen an Bewährtem festzuhalten. Albert Memmi führt die Auseinandersetzung mit Ursachen und Funktionen von Rassismus zu einer Philosophie des Antirassismus, aus welcher er praktische Schlüsse zieht um den Rassismus zu bekämpfen. Luigi Luca Cavalli-Sforza hingegen begibt sich auf die Suche nach den biologischen und kulturellen Wurzeln der menschlichen Zivilisation und beseitigt so die Vorstellung einer von Natur aus gegebenen Überlegenheit bestimmter Rassen. In der vorliegenden Arbeit wird sich mit rassistischem Gedankengut auseinandergesetzt, Ursachen und Funktionen von Rassismus betrachtet und sich mit der Gegenmaßnahme der beiden genannten Autoren beschäftigt. Des Weiteren werden die Theorien am Beispiel der Zuwanderung infolge der Osterweiterung der EU und dem damit einhergehende Rassismus gegenüber Migranten aus Rumänien und Bulgarien dargelegt, erläutert und verglichen. Auch werden mögliche bildungswissenschaftliche Schlüsse zur Rassismusprävention, die sich aus der jeweiligen Theorie ergeben, erörtert und Überlegungen angestellt, wie sich diese in die Praxis übertragen lassen. Abschließend werden die Theorien einer kritischen Betrachtung unterzogen in welcher untersucht wird, inwieweit jeweils die zugrundeliegende Theorie einen Beitrag zur Beschreibung des Phänomens Rassismus leistet. Die ersten beiden Kapitel dienen der Darstellung der beiden Theorien, bevor diese in einem dritten Kapitel miteinander verglichen und auf die Praxis angewendet werden.