Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1, Philipps-Universität Marburg (Institut für Deutsche Sprache), Veranstaltung: Europäische Regionen: Die Lausitz - eine Landschaft zwischen sorbischer und deutscher Sprache und Kultur , 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die eindrucksvollste kognitive Fähigkeit des Menschen ist sein Gebrauch der Sprache. Sprache gehört zu den wichtigsten kognitiven und kommunikativen Instrumenten des Menschen. Sie ist wichtigstes Mittel, um Wissen zu speichern und weiterzugeben. In geschriebener Form ermöglicht Sprache sich über räumliche und zeitliche Entfernungen hinweg zu verständigen. Sie ist ein Konglomerat verschiedener Subsysteme und Äußerungsvarianten und wird sowohl von innersprachlichen als auch von außersprachlichen Faktoren bestimmt, die sich in der konkreten Sprachverwendung äußern. Deswegen kann man Sprache nicht als ein einheitliches, festgefügtes Ganzes betrachten. (Löffler, S. 23)Die traditionelle Rolle von Sprache als nationales Identitätssymbol gerät im Zuge des gegenwärtigen Globalisierungsprozesses zunehmend in Opposition zu anderen Identitätskonstrukten. Besonders ausgeprägt ist diese Entwicklung in Sprachlandschaften wie die Lausitz, in der verschiedene Sprachen und Kulturen aufeinander treffen. Deswegen möchte ich in dieser Arbeit einige Aspekte, welche Sprache und Sprechen in ein weiteres Beziehungsgeflecht mit außersprachlichen Gegebenheiten eingebunden sehen, erläutern und analysieren. Die Begriffe Sprache und Sprachgebrauch beziehen sich auf das Deutsche, bzw. das Sorbische und ihre Sprecher in der Lausitz und werden später noch mal genauer definiert. Dabei ist zu untersuchen, wie äußert sich im Bereich des Sprachgebrauchs die ständig wachsende Dominanz deutscher Sprache und Kultur in allen Lebensbereichen. Der Fokus meiner Darstellung liegt auf der Art der Sprachmischung und den Zusammenhängen zwischen diesen Sprachmischungen. Die Forschungslage zu diesem Thema ist nicht besonders umfangreich. Hervorzuheben sind die Studien Sprachverhalten und ethnische Identität (2005) von Leos Satava, Im Wettstreit der Werte (2003, herausgegeben von Dietrich Scholze) und Minderheitensprache und Wirtschaft (2002) von Ludwig Elle, die als Grundlage gedient hatten. Besonderes Interesse gilt den soziolinguistischen Aspekten bei der Untersuchung des Themenbereichs, die im ersten Kapitel erläutert werden. Um diesen Themenkomplex in Bezug auf die Region der Lausitz zu analysieren, ist es zunächst notwendig im zweiten Kapitel die Rolle der Wirtschaft zu untersuchen. Das dritte Kapitel widmet sich des Gebrauchs des Sorbischen. Es wird dargestellt, wann und von wem Sorbisch gesprochen wird. In diesem Zusammenhang wird kurz die sorbische Sprachlandschaft skizziert.