Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kunst - Allgemeines, Kunsttheorie, Note: 2,3, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Hauptwerk der vorliegenden Arbeit ist die erste intellektuelle Biografie über Paul Ruben. Björn Biester ist es mit Der innere Beruf zur Wissenschaft: Paul Ruben gelungen, eine monographische Untersuchung einer Randfigur der jüdischen Wissenschaft zu entwickeln, welche bis heute ein Schattendasein fristet. Des Weiteren war der Beitrag: Paul Ruben und Aby M. Warburg. Porträt einer Freundschaft, ebenfalls von Björn Biester, sehr hilfreich und aufschlussreich. Zu Religionsfragen, welche eine Verbindung beider Gelehrten darstellt, war das Werk von Charlotte Schoell-Glass Aby Warburg und der Antisemitismus: Kulturwissenschaft als Geistespolitik. eine große Bereicherung. Es war dahingehend sehr hilfreich, um die unterschiedlichen Glaubensfragen heraus zu arbeiten und zu vergleichen. Die Forschung um die Person Paul Ruben weist enorme Mängel auf, da dieser in den bekannten Warburg Biografien und auch anderen Werken über jüdische Gelehrte keine Erwähnung findet. Dazu kommt, dass sich weder ein wissenschaftlicher Nachlass Rubens, noch ein Anzeichen über seine Besitztümer oder seine Bibliothek ausmachen lässt. Vor allem die Freundschaft mit dem Bild- uns Kunstwissenschaftler Aby Warburg und der Literatur zu seiner Person machten es Biester möglich, das Portrait des Paul Ruben nieder zu schreiben. Ebenso die Recherche mit Archivmaterialien und viele mündliche Überlieferungen von Angestellten des Warburg Instituts brachten Informationen ein. Biester weist durch seine Abhandlung zahlreiche Defizite der Warburg Forschung nach, registriert Michael Thimann und stellt wissenschaftshistorische und ideengeschichtliche Verknüpfungen zwischen den beiden Gelehrten her. Er nennt das Buch ein vorbildliches methodisches Paradigma für eine zeitgemäße Gelehrtenbiographie. Im Anhang des Buches findet man eine umfangreiche Briefsammlung, die hier erstmals editiert ist und durch Biester mit einem Kommentar versehen wurde. Diese Briefe geben Zeugnis über die Lebenswelt Paul Rubens und anderer Persönlichkeiten aus Warburgs Umfeld. Vor allem die Briefe von Paul Ruben an Aby Warburg geben Aufschluss über das Freundschaftsverhältnis der beiden aber auch über ihre Meinungsverschiedenheiten. Biester bettet die wenigen Lebensspuren in größere Zusammenhänge ein und schafft eine Parallelbiografie. Da Björn Biester keinerlei Kenntnisse in klassischer und hebräischer Philologie aufweist, fällt es schwer, den Erläuterungen über die textkritische Arbeit Rubens zu folgen.