Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Technische Universität Dresden, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die menschliche Psyche und das Phänomen des Bewusstseins gehören zu den ältesten Themen der Philosophie. Nicht zuletzt durch den Bedeutungsgewinn der interdisziplinären Kognitionswissenschaft, vor allem hinsichtlich der Erforschung der verhaltenssteuernden und informationsverarbeitenden Fähigkeiten des zentralen Nervensystems, wurde sich dieser Problematik in den letzten 150 Jahren wieder verstärkt gewidmet. Unter Bewusstsein wird hierbei sowohl eine allgemeine Wachheit, das heißt Erlebnisfähigkeit (intransitives Bewusstsein), als auch der Bezug eines Lebewesens auf einen Wahrnehmungsgegenstand oder einen mentalen Zustand (transitives, intentionales Bewusstsein) verstanden.Im 19. Jahrhundert etablierte sich mit der Psychologie eine empirisch ausgerichtete wissenschaftliche Disziplin, die das Erleben und Verhalten der Menschen untersucht, sowie danach fragt, welche Reize in spezifischen Kontexten bestimmte Bewusstseinszustände hervorrufen. Für die Begründung einer ihrer Teildisziplinen, der Tiefenpsychologie, war der österreichische Nervenarzt Sigmund Freud maßgebend. Die Tiefenpsychologie nimmt einen zentralen Stellenwert unbewusster seelischer Vorgänge an und postuliert damit einen wesentlichen Einfluss des Bereichs der menschlichen Psyche, der dem Bewusstsein nicht zugänglich ist, auf menschliches Erleben und Handeln. Das hierbei von Freud entwickelte typographische Modell, welches den menschlichen Geist in das Bewusstsein, einen Bereich des Vorbewussten (das heißt durch Nachdenken, etc., potentiell Bewussten) und einen Bereich des Unbewussten unterteilt, wird auch von der Psychoanalyse geteilt, die ebenso von Freud begründet wurde.Wichtige Beiträge zu einer Philosophie der Psychologie lieferte der österreichisch-britische Philosoph Ludwig Wittgenstein. Dabei beschäftigte er sich, herausgefordert durch psychologistische Strömungen in den Geisteswissenschaften auch mit Freud, der seit dem Erscheinen seiner Traumdeutung im Jahr 1900 der Familie Wittgenstein bis zu seinem Tod eng verbunden war. Wittgenstein übte zwar harte Kritik an diesem Werk Freuds, bezeichnete sich selbst allerdings dennoch als dessen Schüler. Worin bestand Wittgensteins Kritik an der Auffassung Freuds? Gibt es dennoch Gemeinsamkeiten in ihren Ansichten über die menschliche Psyche?