Thomas Franz
Heinrich von Kleists Die Herrmannsschlacht als operatives Geschichtsdrama
Literarische Darstellung der Möglichkeit eines erfolgreichen nationalen Volks- und Befreiungskrieges
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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Institut für neuere deutsche und europäische Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: ,Die Herrmannsschlacht' gilt als Heinrich von Kleists Skandalstück und als Skandalon der Kleist-Rezeption. Die Interpreten schwanken zwischen einer ablehnenden Haltung, die in Friedrich Gundolfs Diktum vom Hohelied des dämonischen Hasses gipfelt, und der Verteidigung des Dramas als notwendiges Übel unter den Bedingungen eines totalen Befreiungskrieges gegen einen übermächtige Kolonialmacht. Neuere Forschungsbeiträge betonen mehr den Charak…
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Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Institut für neuere deutsche und europäische Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: ,Die Herrmannsschlacht' gilt als Heinrich von Kleists Skandalstück und als Skandalon der Kleist-Rezeption. Die Interpreten schwanken zwischen einer ablehnenden Haltung, die in Friedrich Gundolfs Diktum vom Hohelied des dämonischen Hasses gipfelt, und der Verteidigung des Dramas als notwendiges Übel unter den Bedingungen eines totalen Befreiungskrieges gegen einen übermächtige Kolonialmacht. Neuere Forschungsbeiträge betonen mehr den Charakter als operatives Geschichtsdrama, das zeitgenössische Diskurse vernetzt, um daraus eine literarische Handlungsanweisung für einen erfolgreichen Volkskrieg gegen einen verhassten Besatzer zu entwickeln. Wolf Kittler sieht in Kleists ,Die Herrmannsschlacht' die literarische Umsetzung der Theorie des Partisanenkrieges, wie er im Juli 1808 in Spanien mit großem Erfolg gegen Napoleon geführt wurde, und die dramatische Inszenierung der militärischen Theorien eines Volkskrieges, wie sie von den preußischen Heeresreformern Scharnhorst, Gneisenau und Clausewitz vertreten wurden. Ziel dieser Hausarbeit ist es aufzuzeigen, wie Heinrich von Kleist zeitgenössische Diskurse literarisch aufbereitet und umsetzt. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem militärischen Diskurs einer staatlich organisierten Insurrektion eines geeinten deutschen Volkes in Waffen. Kleist zeigt anhand seines Dramentextes die Möglichkeit einer erfolgreichen staatlich organisierten Insurrektion eines bewaffneten, Schulter an Schulter mit regulären staatlichen Truppen kämpfenden vereinten Volkes. Dabei zeigt Kleist seinen Herrmann nicht als den handelnden Kriegerfürsten, sondern als Intellektuellen, der mit Sprache und Theorie wirkt und andere zum Handeln bewegen will. Kleist reflektiert mithin den Beitrag eines Dichters oder Intellektuellen zum Freiheitskampf. Zum militärisch-politischen Diskurs gehört auch Propaganda als Waffe einer asymmetrischen Kriegsführung und der Umgang mit den Folgen eines totalen Krieges (verbrannte Erde). Darüber hinaus soll verdeutlicht werden, dass das Drama trotz allem Zeitbezug nichts an Aktualität eingebüßt hat. Unter Aktualität wird hierbei die Spiegelung von Momenten des Jetzigen in fremder Gestalt, z.B. in den poetischen Figuren und in der historischen Handlung des Dramas, verstanden. Gerade der dramatisch inszenierte Propaganda-Partisanenkrieg, der mit unvergleichlicher Grausamkeit und grenzenlosem Hass geführt wird, ist in Zeiten von insurgency und der omnipräsenten Bedrohung durch Terrorismus.
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Produktdetails
- ISBN: 978-3-668-16485-7
- EAN: 9783668164857
- Produktnummer: 22166157
- Verlag: Grin Verlag
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2016
- Seitenangabe: 22 S.
- Plattform: PDF
- Masse: 552 KB
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