Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Publizistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Irak-Krise stellte im Februar und März des Jahres 2003 das Thema Nummereins in den Medien dar. Der drohende Krieg und die diplomatischen Verwerfungen imVorfeld beherrschten die Titelseiten. In diesen Zeitraum fällt obiges Zitat despolnischen Außenministers. Die Kriegskoalition rund um die USA sah sich einerweltweiten Opposition aus kriegsablehnenden Regierungen und gegen den Kriegdemonstrierenden Bürgern gegenüber. Auch die polnische Regierung gehörte derGruppe der Staaten um die USA, Großbritannien und Spanien an. Die polnischeBevölkerung allerdings sprach sich klar gegen einen Krieg aus. Nicht wenige sahen denGrund für die Haltung der Öffentlichkeit in einer antiamerikanischen und den Irak bzw.Saddam Hussein verharmlosenden Berichterstattung durch die Massenmedien. So sahes ganz offensichtlich auch der polnische Außenminister.Dass Massenmedien eine Verantwortung hinsichtlich ihres Einflusses auf dieöffentliche Meinung haben, ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen. In dieserVerantwortung liegt aber auch eine ihrer Aufgaben, die Vermittlung von politischenInhalten. Richtig ist dabei auch, dass dies möglichst ohne einseitige Einflussnahmegeschehen soll. Ist aber der Vorwurf der Einseitigkeit durch Cimoszewicz berechtigt?Kann man in der Tat von einer einseitigen Berichterstattung der Medien sprechen?Zugespitzt ausgedrückt: Kann man bei Medien ähnlich wie bei amerikanischenPolitikern von Tauben, Friedensstiftern, und Falken, Kriegstreibern, sprechen?Die vorliegende Arbeit will genau diese Fragen untersuchen. Dazu wurde einZeitraum von zwei Wochen vor Ausbruch des Krieges herausgegriffen, der den Höhepunkt der diplomatischen Bemühungen um eine friedliche Lösung darstellt. Denn indiesem Zeitraum bildeten sich die Positionen der beiden Lager von Kriegsgegnern undKriegsbefürwortern heraus und die Begründungen für die Positionen wurden deutlich.Als Medien wurden exemplarisch je zwei polnische und deutsche Tageszeitungen ausgewählt,die das Spannungsfeld zwischen einem ablehnenden und befürwortenden Staatensehr gut zu repräsentieren scheinen. Die Berichterstattung dieser vier Tageszeitungensoll hinsichtlich der Tatsache untersucht werden, ob und welche Positionierung zurIrak-Krise zu erkennen ist. Darüber hinaus wird die Frage gestellt, ob die Zeitungenunterschiedliche Formen der Berichterstattung aufweisen und ob sich daher Charakteristikaherausarbeiten lassen, die die einzelnen Zeitungen kennzeichnen. [...]