Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Universität Augsburg (Institut für Geographie), Veranstaltung: Proseminar Humangeographie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Thematik der Bevölkerungsentwicklung ist ein immerwährend aktuelles Thema. Aristoteles beschäftigte sich bereits mit den Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Fortpflanzung. Er setzte sich mit der Frage nach der optimalen Bevölkerungsgröße und deren erforderlichen politischen Maßnahmen auseinander. Seit Menschengedenken dienen bevölkerungstheoretische Ansätze dazu, die zukünftige Entwicklung prognostizieren und somit Aussagen über spätere Lebenssituationen treffen zu können. Dazu betrachtet man Geburten- und Sterberate sowie Migrationsströme, das heißt, die Anzahl der Ein- und Auswanderer, die bei regionalen und lokalen Untersuchungen eine wichtige Rolle spielen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelte sich die Bevölkerungsgeographie deutlich weiter, sodass heute auf wesentlich präzisere Statistiken und Datengrundlagen zurückgegriffen werden kann. So sind auch heute noch Bevölkerungsprognosen für die Raumordnungs- und -entwicklungsplanung, einem Teilgebiet der Bevölkerungsgeographie, essentiell. Erforderliche Infrastrukturmaßnahmen und menschliche Bedürfnisse können so durch die berechnete Entwicklung aufeinander abgestimmt werden.Weitere Forschungsrichtungen sind Untersuchungen zu Bevölkerungsverteilungen, -strukturen und -zusammensetzungen. Hier erfolgt eine differenziertere Betrachtung zu Ursachen und soziokulturellen Faktoren. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung und daraus resultierende Überlegungen zur Tragfähigkeit der Erde stellen ein anderes Forschungsfeld dar. Das heißt, der Zusammenhang zwischen Weltbevölkerung und Welternährung wird hier genauer untersucht. Mit dieser Thematik hat sich auch Thomas Robert Malthus Ende des 18. Jahrhunderts beschäftigt. Im Jahr 1789 veröffentlichte er erstmals seine im Bevölkerungsgesetz zusammengefasste Theorie.Das Bevölkerungsgesetz soll nun Objekt dieser Arbeit sein. Um einen möglichst umfassenden Einblick in diese Thematik zu gewähren, wird zunächst der Theoretiker und sein historischer Hintergrund untersucht. Dann wird der Aufbau des Bevölkerungsgesetzes näher beleuchtet, mögliche Kritikpunkte geprüft und auf gegenwärtige Verhältnisse übertragen. Hierfür ist die Beschreibung der heutigen Situation notwendig, um auf dieser Grundlage eine wissenschaftliche Aussage über die Aktualität der Theorie treffen zu können.