Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Viktimologie hat in den letzten Jahren einen großen Beitrag zum Verständnis und zur Beachtung des Opfers beigetragen. Bei Betrachtung der Viktimologie im Kontext Schule, fällt jedoch auf, dass es diesbezüglich kaum wissenschaftliche Befunde bzw. Literatur gibt. Das kann u. a. daran liegen, dass der Bereich der Viktimologie noch relativ jung ist, bzw. das Augenmerk hauptsächlich immer noch, auch im Schulbereich, auf den Täter gerichtet ist. Jedoch verdient das Opfer in der Kriminologie genau so viel Aufmerksamkeit wie der Täter, und es ist nicht möglich Täter und Opfer strikt zu trennen. Die Viktimologie eröffnet uns eine Welt, Opfer (-verhalten) besser zu verstehen und es zu beachten. Vor allem für die Verbrechensvorbeugung spielt das eine große Rolle. Menschen stecken noch in den Kinderschuhen und werden schon Opfer, nicht nur erwachsene Menschen erleiden ein solches Schicksal. Diese Arbeit beschäftigt sich im Hauptteil mit dem Schulopfer; der Schüler als viktimisierter Jugendlicher.Zu Beginn wird den Fragen nachgegangen, was Viktimologie bedeutet und was wir durch sie erfahren. Die Typologien und Theorien der Viktimisierung lassen uns die Welt des Opfers besser verstehen.Hiernach erfolgt ein kurzer Exkurs über das pädagogische Gewaltproblem an unseren Schulen. Anschließend kommt es zu einem Rückgriff auf die im ersten Teil der Arbeit aufgezeigten Fragestellungen der Viktimologie in Bezug auf die Schüler.Wie hilft uns diese Wissenschaft im Schulkontext weiter? Warum werden einige Schüler zum Opfer, oft mehrmals und andere nicht? Inwiefern beeinflusst das Opfer den Täter bzw. zieht das Opfer seinen Täter (un-) bewusst an? Wie verhält sich das Opfer nach der Tat, wie lebt es weiter etc.? Unter Punkt fünf wird dargelegt, was für die Opfer nach der Tat getan werden kann. Bei Betrachtung der rechtlichen Lage, werden die Opferentschädigung und die Wiedergutmachung beleuchtet. Es wird aufgezeigt, was sich innerhalb der letzten Jahre bezüglich der Opferstellung verändert hat. Anschließend richtet sich das Augenmerk auf die Schulopfer. Welche Hilfen bieten sich ihnen nach der Tat und welche Hilfen nehmen sie erfahrungsgemäß in Anspruch. Um Viktimisierungen vorzubeugen, bzw. um in Gewalthandlungen an Schulen eingreifen zu können, stellt die Arbeit effektiv erwiesene Programme und Vorschläge vor, die Möglichkeiten für Schulen darstellen, mit der Gewalt umzugehen.