Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Dabei möchte ich vor allem die Verhandlungspositionen zweier Akteure betrachten: Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Auswahl begründet sich in ihren Gemeinsamkeiten und Differenzen: Einerseits gehören beide Akteure zu den stärksten Volkswirtschaften mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt, andererseits unterscheiden sie sich jedoch erheblich hinsichtlich ihrer wirtschafts- und agrarpolitischen Vorstellungen. Schirmt die über viele Kleinbetriebe verfügende EU mit ihrer Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ihre Bauern wirkungsvoll, aber kostenintensiv vom Weltmarkt ab und berücksic htigt dabei auch Aspekte des Umweltschutzes und der ländlichen Entwicklung, ist der stark industrialisierte Agrarsektor der USA aufgrund eines höheren Rationalisierungsgrades eher in der Lage, auf dem Weltmarkt zu bestehen, wobei allerdings auch hier mannigfaltige Unterstützungen von staatlicher Seite winken. Im Zentrum dieser Arbeit stehen damit also nicht die Verhandlungspositionen anderer Länder wie z.B. der Cairns-Gruppe. Hinsichtlich der Fragestellung scheint eine historische Herangehensweise an das Thema sinnvoll. Das zweite Kapitel der Arbeit gibt daher zuerst einen kurzen Überblick über den Verlauf der Verhandlungen seit der Einrichtung des GATT im Bereich der Landwirtschaft. Das Agrarabkommen und seine Bestandteile sind Gegenstand des dritten Kapitels, wobei in diesem Zusammenhang das auch landwirtschaftliche Produkte betreffende Abkommen über die Anwendung gesundheitspolizeilicher und pflanzenschutzrechtlicher Maßnahmen (Agreement on Sanitary and Phytosanitary Measures/SPS) ebenfalls kurz skizziert werden soll. Das darauffolgende Kapitel enthält die Standpunkte der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten in den WTO-Verhandlungen über die Landwirtschaft. Dabei schildere ich zunächst die Forderungen der beiden Seiten im Vorfeld des im Juni 2003 verabschiedeten EU/USA-Kompromissentwurfes für die Ministerkonferenz in Cancún, um danach die Ereignisse und den Verlauf des WTO-Treffens selbst sowie die von den beiden Akteuren dort eingenommenen Positionen darzustellen. Der letzte Teil des Kapitels beschäftigt sich mit ihren Standpunkten nach der Konferenz. Das Schlusskapitel bietet eine Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und eröffnet mit Blick auf die weitere Entwicklung der Gespräche mögliche Perspektiven.