Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Identität in der politischen Theorie und Praxis, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten mehrere Staaten auf dem europäischen Kontinent einenwirtschaftlichen Niedergang. Insbesondere Deutschland war davon politisch, moralisch,physisch und vor allem wirtschaftlich sehr schwer betroffen. Betrachtet man denAusländeranteil in Deutschland, war dieser zu jener Zeit, abgesehen von den Besatzern undAlliierten, welche die Aufgabe hatten, Deutschland wiederaufzubauen, verschwindend klein.Der Wiederaufbau war erfolgreich und führte mit amerikanischer Hilfe zu einerexpandierenden Wirtschaft. Sie erreichte ihren Höhepunkt, als es in der BRD zehn Jahre nachKriegsende keine ausreichend deutschen Arbeitnehmer mehr gab. So begann dieBundesregierung bilaterale Abkommen zur Anwerbung und Vermittlung auswärtigerGastarbeiter mit verschiedenen Ländern abzuschließen. Im Jahre 1955 mit Italien, 1960 mitSpanien und Portugal sowie im Jahre 1961 mit der Türkei. Für die vorliegende Arbeit istLetzteres von Bedeutung.1In Deutschland spielten und spielen immer noch die Konsequenzen dieserWirtschaftswiederbelebung eine große Rolle und haben einen gravierenden Einfluss auf dasheutige multi- kulturelle Bild der deutschen Gesellschaft.In dieser Hausarbeit wird der Focus auf die Migrations -und Migrantenbewegung aus derTürkei in die Bundesrepublik Deutschland gerichtet. Hier wird zunächst untersucht, ob bzw.inwieweit eine Transformation der Identität türkischer Einwanderer stattgefunden hatund/oder stattfindet.Dieser Untersuchung soll anhand wichtiger Analysekriterien, wie Wirtschaft, politischemEngagement und sozialem Umgang aber nicht zuletzt der Religionszugehörigkeit und derGeschlechterfrage nachgegangen werden. Die Selektion dieser Kriterien erfolgte aufgrundihrer tragenden Rolle und derer Popularität in der Literatur.Zunächst werde ich mich im zweiten Kapitel mit den theoretischen Ansätzen Stuart Hallsbezüglich des Identitätsbegriffes auseinandersetzen. Ich werde versuchen mit Stuart HallsVerständnis und Thesen, die Identität im Hinblick auf das Thema Türken in Deutschlanddarzustellen und zu definieren. Deshalb werde ich mich auf einige seiner Aufsätze stützen, indenen er erstens die Frage der Identität im Allgemeinen behandelt und zweitens in denen erspeziell deren Rolle in der Migration bzw. Diaspora. [...]